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Jairo Samperio im Interview: „Hier bin ich am besten aufgehoben“

von Matthias Rudolph
4 min.
1. FSV Mainz 05 Jairo Samperio Bustara @Maxppp

Mit der Verpflichtung des spanischen U21-Nationalspielers Jairo Samperio ist dem FSV Mainz 05 im Sommer ein echter Überraschungstransfer gelungen. In seinen ersten Bundesliga-Einsätzen hat der Außenstürmer seine außergewöhnlichen Qualitäten schon mehrfach angedeutet. Im Gespräch mit FussballTransfers spricht Jairo über das Abenteuer Deutschland, das hohe Tempo in der Bundesliga und seine Bewunderung für Thomas Müller.

FussballTransfers.com: Hallo, wie waren die ersten Monate in Deutschland?

Jairo Samperio: Sehr gut. Ich habe das Glück, dass fünf meiner Teamkollegen Spanisch sprechen. Zwei von ihnen können darüber hinaus auch Deutsch und sie helfen mir, mit den anderen Spielern und dem Trainer zu kommunizieren. Alles andere ist auch okay. Die Stadt ist ähnlich wie Santander, nicht allzu groß, aber schön. Auch das Klima ist ähnlich wie im Norden von Spanien. Ich bin glücklich, hier zu sein.

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Wer hilft Ihnen am meisten?

Ich bin am meisten mit Pablo (De Blasis, d. Red.) zusammen, der auch dieses Jahr neu dazukam und den ersten Monat im gleichen Hotel gewohnt hat. Aber ich verbringe auch viel Zeit mit Elkin Soto und Junior Díaz, sie helfen mir beim Übersetzen.

Der Saisonstart verlief sehr gut. Welche Ziele hat Mainz 05?

Es ist zu früh, um darüber zu reden. Wir haben eine recht junge Mannschaft und es könnte Druck ausüben, wenn wir Ziele formulieren. Das wäre nicht gut für uns. Wir müssen schauen, dass wir so weit oben wie möglich bleiben. Aber wir setzen uns zu diesem Zeitpunkt noch keine konkreten Ziele.

Wie würden Sie die Unterschiede zwischen der Primera División und der Bundesliga beschreiben?

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Die Mannschaften bereiten sich hier körperlich besser vor, das merkt man im Training. In Spanien ist das anders. In Deutschland wird auch direkter nach vorne gespielt. Eine gute Ballbehandlung ist aber trotzdem wichtig hier.

Wie kam es überhaupt zum Wechsel nach Deutschland?

Ich war in Sevilla eigentlich sehr glücklich. Für mein erstes Profijahr lief es sehr gut. Sevilla wollte mich dann für ein Jahr verleihen. Von meiner Seite aus war das nicht geplant. Ich dachte, ich könnte bleiben. Mainz hat sich dann einfach am meisten bemüht. Ich hatte zwar ein wenig Bedenken wegen der Sprache, aber die Herausforderung hat mich gereizt. Ich habe mich dann für den Transfer entschieden, denn der Trainer (Kasper Hjulmand, d. Red.) hat alles versucht, um mich zu bekommen. Er hat mir gesagt, dass er meine Stärken zu schätzen weiß und dass ich hier eine wichtige Rolle spielen kann.

In Spanien zu bleiben war keine Option?

Ich habe beides abgewogen. Aber die letzten Leihgeschäfte von Sevilla haben nicht so richtig funktioniert. Und es ist schwierig, dann nach einem Jahr wiederzukommen. Ich hatte wie gesagt auch Bedenken, wegzugehen, aber meine Freundin hat mich sehr unterstützt und gleich gesagt, dass sie mitkommt, wohin ich auch gehe.

Was hat Sie in den ersten Bundesliga-Spielen am meisten beeindruckt?

Das Tempo ist enorm. Freistöße werden sofort ausgeführt. Und die meisten Torhüter schinden keine Zeit. Egal wie der Spielstand ist, kein Team gibt auf. Und es hat mich überrascht, dass eigentlich jeder gegen jeden gewinnen kann. Nur Bayern München steht ein bisschen über allen anderen Mannschaften. In Spanien ist das anders.

Gibt es einen Spieler, der Ihnen besonders imponiert?

Ich habe noch nicht gegen Bayern München gespielt. Aber von dem, was ich gesehen habe, ist Thomas Müller ein ausgezeichneter Spieler.

Ist die Vorfreude auf das Duell mit den Bayern groß?

Auf jeden Fall. Man freut sich immer auf die Spiele gegen die großen Teams.

Verfolgen Sie die Spiele ihres Ex-Klubs Sevilla noch?

Klar. Ich habe viele Freunde dort und beobachte, was passiert. Der Kern der Mannschaft ist der gleiche, auch wenn mit Rakitic ein wichtiger Spieler weggegangen ist. Die Neuen haben seinen Platz eingenommen. Für mich ist das keine Überraschung, denn ich kenne die Mannschaft und ihre Art, zu arbeiten. Es wird nicht leicht, den aktuellen Platz (Rang zwei, d. Red.) zu verteidigen, aber ich bin sicher, dass sie am Ende weit oben stehen werden.

Wie fühlte sich der Sieg in der Europa League an?

Die Erfahrung war einmalig und ich werde mich mein Leben lang daran erinnern. Als die Saison anfing, haben wir uns dieses Ziel nicht gesetzt, auch wenn der Verein in diesem Wettbewerb immer gut abgeschnitten hat.

Gibt es Gedanken an eine Rückkehr nach Spanien?

Im Moment bin ich hier sehr glücklich und ich werde die nächsten Jahre hierbleiben, denn ich will Kontinuität. Wenn es einem gut geht an einem Ort, gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, das zu ändern. Spanien ist aber natürlich immer eine Option, denn es ist mein Land und meine Heimat. Kurz- bis mittelfristig werde ich aber in Deutschland bleiben, denn hier bin ich am besten aufgehoben.

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