Jhon Cordoba im FT-Interview: „Hier laufen die Spieler viel mehr“

von Matthias Rudolph
3 min.
Jhon Cordoba im FT-Interview: „Hier laufen die Spieler viel mehr“ @Maxppp

Kurz bevor der Transfermarkt im Sommer seine Tore schloss, holte der FSV Mainz 05 mit Jhon Cordoba noch einen talentierten kolumbianischen Stürmer auf Leihbasis an Bord. Mit FussballTransfers spricht der Neuzugang aus Granada über seine ersten Schritte in Deutschland, die raue Gangart in der Bundesliga und seine Ziele mit den Rheinhessen.

FussballTransfers.com: Hola, wie waren die ersten Wochen in Deutschland?

Jhon Cordoba: „Alle sind sehr nett zu mir und ich bin sehr zufrieden. Auch wenn es schade ist, dass mich diese unerwartete Verletzung zurückgeworfen hat. Denn ich war in einer fantastischen Form.“

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Welche Überraschungen hält das neue Land bereit?

„Es ist schon anders im Vergleich zu Spanien. Die Leute sind hier ruhiger. Man merkt das in allen Bereichen.“

Wie schmeckt das deutsche Essen?

„Es gibt hier Restaurants, die denen sehr ähnlich sind, die ich kannte. Zum Glück gibt es da keinen großen Unterschied. Umso komplizierter ist bis jetzt mit der Sprache.“

Wie kommen Sie voran?

„Ich mache einen Intensivkurs und Stück für Stück verstehe ich mehr. Ich gebe Vollgas, damit es so bald wie möglich besser klappt. Bis jetzt habe ich die wichtigsten Sachen gelernt – Grüßen zum Beispiel.“

Mainz ist bekannt als Karnevalshochburg. Haben Sie das schon mitbekommen?

„Klar. Man hat mir erzählt, dass der Karneval in Mainz sehr berühmt ist und dass die Stadt auch dadurch bekannt ist. Durch unsere guten Leistungen tragen wir nun auch dazu bei.“

Nach einem Sommer voller Wechselgerüchte haben Sie sich für die Bundesliga entschieden. Warum?

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„Ich hatte auch einige Optionen in Spanien, aber der Verein hatte eigentlich entschieden, dass ich nicht gehen soll. Am letzten Transfertag kam dann das Angebot aus Mainz, das uns gut gefallen hat. Mit dem Trainer lief es in Granada auch nicht so gut und so haben wir uns schlussendlich für dieses Ziel entschieden.“

Was sind die größten Unterschiede zwischen der Bundesliga und der Primera División?

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„In der Bundesliga geht es körperlicher zu und die Spieler laufen viel mehr. In Spanien spielt Technik eine größere Rolle.“

Welche Spieler haben Ihnen am meisten geholfen, sich einzugewöhnen?

„Obwohl ich die Sprache nicht spreche, versuche ich mit allen zu sprechen. Aber natürlich habe ich am meisten Kontakt mit den spanischsprachigen Spielern. Mit ihnen verbringe ich die meiste Zeit.“

Immer mehr Spieler aus Kolumbien spielen im Ausland. Wie kommt's?

„In meinen Augen hat sich die Denkweise geändert. Früher haben wir uns unterlegen gefühlt. Heute ist unser Selbstvertrauen größer und daher können wir uns auch in Europa durchsetzen.“

Deutschland ist ein gutes Beispiel dafür, oder?

„Ja, hier in Mainz spielt mit Elkin Soto noch ein weiterer Kolumbianer. Oder nehmen wir Adrián Ramos. Mit ihm habe ich erst vor ein paar Tagen gesprochen.“

Der wohl größte Erfolg ihrer Karriere war der Gewinn der Südamerikameisterschaft mit der U20 vor fast drei Jahren. Was hat sich seitdem getan?

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„Ich bin als Spieler viel reifer geworden. Ich danke Gott, dass ich dieses Turnier gewinnen durfte. Das hat mir sehr geholfen. Ich arbeite jeden Tag, damit ich mich weiter verbessere. Jetzt ist es wichtig, dass ich nach meiner Verletzung zurückkomme und gute Leistungen zeige.“

Die erste Station außerhalb von Kolumbien war Mexiko. Wie war das?

„Dort bin ich erwachsen geworden. Ich bin mit 17 dorthin gekommen. Der Fußball dort ist völlig anders als in Deutschland oder Spanien. Die Spielweise dort hat mir geholfen, meine Angst abzulegen. Das war einer der Schlüssel dafür, dass ich mich in Spanien so gut anpassen konnte.“

Trotz Ihrer Verletzung ist Mainz sehr gut gestartet. Wurde das Saisonziel schon nach oben korrigiert?

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„Die Mannschaft bleibt ganz ruhig. Wir laufen unglaublich viel und das macht uns auch so stark. Wir gehen Schritt für Schritt und dann werden wir sehen, wo wir landen.“

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