FC Bayern: Darum ist Kimmich der Kapitän der Zukunft

Karl-Heinz Rummenigge bringt es auf den Punkt. „Durch seine sehr positive Entwicklung auf der Position des Rechtsverteidigers hat der FC Bayern einen nahtlosen Übergang in die Zukunft geschafft“, äußerte sich der Bayern-Boss zur heutigen Vertragsverlängerung mit Joshua Kimmich.

Tatsächlich ist den Münchnern mit der Umschulung des gelernten Sechsers – 2016 eingeleitet von Pep Guardiola und Joachim Löw – ein Husarenstück gelungen. Denn während Konkurrenten wie Manchester City Unsummen für neue Außenverteidiger ausgeben, kostete Kimmich die Bayern 2015 gerade mal acht Millionen Euro.

„Große Karriere machen“

Damals war die Skepsis freilich groß, kam der Rechtsfuß doch aus der zweiten Liga zum deutschen Meister. Doch mittlerweile haben sich sämtliche Zweifel längst gelegt. Jupp Heynckes ist sich jedenfalls sicher, dass Kimmich „eine ganz große Karriere machen“ wird.

Der Coach attestiert ihm „einen Charakter wie die Alten. Wie Lahm, Schweinsteiger, Müller oder Neuer.“ Kimmich sei „ein Glücksfall“ für den FCB. Über seinen Vorgänger und jahrelangen Kapitän Philipp Lahm redet in München niemand mehr. Das liegt an Kimmichs konstant hohem Niveau, wodurch er Lahm schneller als erwartet ersetzen kann.

17 Scorerpunkte

Neben verlässlicher Defensivarbeit ist insbesondere der ausgeprägte Offensivdrang die Stärke des gebürtigen Rottweilers. Vier Tore und 13 Assists stehen in der laufenden Spielzeit bereits zu Buche. Lahm, zweifellos über Jahre einer der besten Außenverteidiger der Welt, sammelte in der Vorsaison nur noch sechs Scorerpunkte.

Ähnlich wie sein Vorgänger übernimmt Kimmich von der rechten Halbposition aus auch schon wichtige Aufgaben im Spielaufbau – seine Ausbildung als Mittelfeldspieler kommt dem 1,76 Meter-Mann dabei zugute. Seine Mitspieler suchen den 25-fachen Nationalspieler, der in den kommenden Jahren immer mehr Führungsaufgaben übernehmen soll.

Lahms Fußstapfen

Nicht wenige sehen in Kimmich auch schon den Bayern-Kapitän der Zukunft. Heynckes fragt darauf angesprochen: „Warum nicht?“ Und erläutert: „Joshua hat alle Fähigkeiten, in die Fußstapfen von Philipp Lahm zu treten. Der junge Mann gefällt mir sehr gut. Er will, ist engagiert, hört zu, setzt die Dinge um.“

Kimmich sei zudem ein „selbstbewusster junger Mann, der alte Tugenden mitbringt, sich um das große Ganze kümmert und eine klare Meinung vertritt“. Darin sieht Heynckes „das Fundament, um ein ganz großer Spieler zu werden“. Der Weg dorthin ist vorgezeichnet. Der FC Bayern darf sich freuen, diesen Spieler weiterhin in seinen Reihen zu haben. Die Verlängerung bis 2023 ist ein echter Coup.