Der Poker um Filip Kostic schien durch den Einstieg des VfL Wolfsburg ein schnelles und befriedigendes Ende für alle Parteien zu nehmen. Nun aber lehnte der Linksaußen einen Wechsel in die Autostadt ab. Der VfB Stuttgart sitzt dadurch in der Zwickmühle.
„Der Junge verhält sich absolut korrekt“, betonte der neue VfB-Vorstand Jan Schindelmeiser bei seiner Antrittsrede vor gut einer Woche. Ob der 52-Jährige diese Aussage über Filip Kostic noch einmal genau so treffen würde, ist unklar. Denn der Transferpoker um den Serben entwickelt sich mehr und mehr zum Ärgernis. Eine Lösung ist nicht in Sicht.
Das Problem: Der VfB besteht auf Zahlung einer Sockelablöse von mindestens 15 Millionen Euro. Eine Forderung, die der VfL Wolfsburg nach dem Verkauf von André Schürrle laut ‚kicker‘ zu erfüllen bereit war. Die ‚Wölfe‘ konnten sich aber mit Kostic nicht auf einen Wechsel verständigen. Denn dieser will unbedingt zum Hamburger SV und formuliert dies auch in aller Deutlichkeit: „Das ist der beste Verein für mich. Dort kann ich ein besserer Fußballer werden.“
Da hilft es den Schwaben wohl auch nicht, dass der FC Everton, der FC Southampton und Inter Mailand ihr Interesse hinterlegt haben. Denn Kostic hat sich eindeutig und unwiderruflich positioniert. Spannend wird sein zu beobachten, wie Schindelmeiser nun reagiert. Rückt der Manager nicht von seiner Forderung ab, ist eine Einigung mit den Hanseaten in weiter Ferne. Andererseits kann der VfB in seiner aktuellen Situation kaum auf Wunsch von Kostic auf einige Millionen verzichten.
FT-Meinung: Eigentlich sitzt der Bundesliga-Absteiger am längeren Hebel. Denn Kostic besitzt noch einen Vertrag bis 2019. Zur Not könnte der VfB den gefragten Offensivspieler also auch noch nächsten oder übernächsten Sommer zu Geld machen. Andererseits wissen auch die Bosse in Stuttgart, dass der wechselwillige und schon in der vergangenen Saison teils unmotivierte Kostic den eigenen Fans mittlerweile kaum mehr als VfB-Spieler präsentiert werden kann – da würden auch die tollen Sololäufe auf der linken Außenhahn nichts ändern. Im Endeffekt bleibt also nichts weiter, als eine Einigung mit dem HSV zu finden. Fortsetzung folgt.
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