Martínez-Chronologie: Der komplizierteste Transfer des Sommers (2/3)

von Tobias Feldhoff
2 min.
Bayern München Javier Martínez Aginaga @Maxppp

Jupp Heynckes nannte die Forderung von Athletic Bilbao „unanständig“, Matthias Sammer bezeichnete den Preis für Javi Martínez als „verrückt“. Dennoch wechselte der Baske Ende August zum FC Bayern. FussballTransfers fasst den teuersten Transfer der Bundesliga-Geschichte in einer Chronologie zusammen.

16. August: Der Aufsichtsrat des FC Bayern gibt grünes Licht für den Transfer. „Ich bin informiert über die Dinge, die da laufen und würde mich sehr freuen, wenn das klappen könnte. Ob es schon geklappt hat, weiß ich nicht“, sagt Präsident Uli Hoeneß.

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17. August: Gerüchte kommen auf, dass Martínez plötzlich 48 Millionen Euro kosten soll. Athletic will die Offerte des deutschen Rekordmeisters nicht akzeptieren und fordert seinerseits Martínez dazu auf, die 40 Millionen Euro an den spanischen Ligaverband (LFP) selbst zu entrichten, um zu verdeutlichen, dass die Trennung vom Spieler ausgeht. Weil Martínez eine solche Summe nicht zur Verfügung hat, müsste der FC Bayern die Ablöse zunächst an den Spieler überweisen. Dies hätte ein Eingreifen des spanischen Fiskus zur Folge und würde die Münchner weitere acht Millionen an Steuern kosten.

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18. August: Die Personalie ist inzwischen Sache der Rechtsabteilung des FC Bayern. Experten beschäftigen sich damit herauszufinden, wie die Blockadehaltung von Athletic zu umgehen ist.

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21. August: Der Transfer hakt weiterhin an den Basken. „Ich kann nur sagen: Es liegt an Bilbao, dementsprechend können wir darauf nur reagieren. Fakt ist der Wechsel nicht“, bestätigt Sammer gegenüber ‚Sky‘, dass keine unmittelbare Lösung in Sicht ist. Derweil soll sich Manchester City in die Verhandlungen eingeschaltet haben.

22. August: Der Deal droht zu scheitern. „Es sieht im Moment nicht so gut aus, dass der Transfer klappt“, sagt Hoeneß, „weil die Leute in Bilbao sehr, sehr stur sind und offensichtlich alle Möglichkeiten ausnutzen, um den Transfer zu verhindern.“

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23. August: Hoeneß scheint die Hoffnungen begraben zu haben, lobt aber auf der anderen Seite die Hartnäckigkeit seines Amtskollegen Urrutia: „Ich muss ehrlich sagen: Auf der einen Seite ärgert es mich, dass wir es nicht geschafft haben. Auf der anderen Seite gefallen mir Leute, die Prinzipien haben.“

25. August: Hoeneß rechtfertigt das Bemühen um Martínez: „Entweder du gehst in die Saison mit den Spielern, die du hast, oder du machst dieses eine Mal den Wahnsinn mit. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dafür entschieden.“ Zwar liege der „normale Wert“ des 23-Jährigen nur „bei 20, 25 Millionen“, so Hoeneß, dennoch sieht der Präsident die Bayern nach zwei titellosen Jahren in Folge in der Bringschuld.

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29. August: Was lange währt, wird endlich gut: Der FC Bayern München bekommt seinen Wunschspieler für die Defensive. Javi Martínez landet in der Nacht zum 29. August in München, um den Medizincheck an der Säbener Straße zu absolvieren. Anschließend geht zurück nach Spanien, um seinen bis 2015 datierten Vertrag bei den Basken aufzulösen. Im Anschluss daran soll der Wunschspieler der Bayern-Verantwortlichen einen Fünfjahresvertrag beim Rekordmeister unterschreiben. „Todo bien (alles gut, Anm. d. Red)“, sagt Martínez laut ‚Bild‘ im Anschluss an die Untersuchung durch Dr. Hans Müller-Wohlfahrt.

Teil 3 der Chronologie folgt in Kürze...

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