Mkhitaryan über seine BVB-Zeit: „Hatte Angst nach draußen zu gehen“

von Tristan Bernert - Quelle: The Players' Tribune
3 min.
Sucht seine Form: Henrikh Mkhitaryan @Maxppp

Henrihk Mkhitaryan ist offenbar nicht nur auf dem Platz ein kreativer Mensch. Der Ex-Dortmunder beschreibt in einem selbstverfassten Text seine Zeit beim BVB, das Verhältnis zu Thomas Tuchel und seinen Wechsel zu Manchester United.

Seine drei Jahre bei Borussia Dortmund waren sowohl für Henrikh Mkhitaryan als auch für die schwarz-gelbe Anhängerschaft eine emotionale Achterbahnfahrt. Auf den Höhepunkt in der Saison 2015/2016 folgte schnell der Tiefpunkt mit seinem Wechsel zu Manchester United. Der als sensibel geltende Armenier lässt in einem selbst verfassten, umfangreichen Beitrag für ‚The Players' Tribune‘ seine bisherige Karriere Revue passieren und äußert sich auch zu seiner Zeit in Dortmund.

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Der Lauf der Dinge kann manchmal interessant sein“, schreibt Mkhitaryan über den Sommer 2013. Gerade hatte er mit Shakhtar Donezk eine historische Saison gespielt – 41 Torbeteiligungen in 42 Spielen hatte in der ukrainischen Bergarbeiter-Stadt noch niemand erreicht. „Nach dieser Saison habe ich ein Angebot von Borussia Dortmund erhalten. Zufälligerweise brach nur kurze Zeit später der Krieg in Donezk aus und Shakthar musste sein eigenes Stadion zurücklassen“, so der Armenier.

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„Zweite Saison ein Desaster“

Die Eingewöhnung an die deutsche Lebensweise fiel Mkhitaryan schwer: „Ich bin also nach Deutschland gezogen, was für mich nicht nur mit einer anderen Sprache, sondern auch mit einer anderen Kultur und Atmosphäre, als ich es bisher gewohnt war, verbunden war.“ Auch seine sportliche Situation empfand der 27-Jährige offenbar als unbefriedigend: „Die erste Saison war in Ordnung, aber die zweite Saison war ein Desaster, nicht nur für mich, sondern auch für den Klub.

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Nach der Hinrunde stand der BVB auf einem Abstiegsplatz, schlussendlich nahm Vereinsikone Jürgen Klopp seinen Hut. „Wir haben so oft verloren, und ich habe mich gefühlt, als hätte mich mein Glück verlassen. Es war nicht nur, dass ich nicht getroffen habe. Ich habe auch keine Tore vorbereitet, was für mich sehr unüblich ist. Ich wurde für viel Geld verpflichtet und habe mir selbst den größten Druck gemacht“, beschreibt Mkhitaryan die Zeit, „ich habe viele Nächte in Dortmund damit verbracht, ganz alleine in meiner Wohnung zu sitzen und mir immer wieder Gedanken zu machen. Ich wollte nicht nach draußen gehen, noch nicht einmal fürs Abendessen.

United-Wechsel als Traum

Mit der Ankunft von Thomas Tuchel änderte sich für Mkhitaryan jedoch alles. „Vor meiner dritten Saison kam mit Thomas Tuchel ein neuer Trainer nach Dortmund. Er kam zu mir und sagte, ‚Pass auf, ich will alles aus dir herausholen.‘ Ich lachte, denn ich dachte, er hätte das nur gesagt, um mich aufzuheitern. Ich glaubte ihm nicht. Aber er sah mich todernst an und sagte ‚Micki, du wirst großartig sein.‘“ Tuchel sollte Recht behalten. In 52 Pflichtspielen schaffte Mkhitaryan 23 Tore und 32 Vorlagen.

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Sein Glück in Dortmund währte dann aber nur kurz. „Im vergangenen Sommer hat mich mein Berater angerufen und mir gesagt, dass Manchester United mich verpflichten will. Ich war überrascht. Wenn deine Träume kurz davor sind, wahr zu werden, fühlt es sich am Anfang unwirklich an“, stellt Mkhitaryan klar, wie begeistert er vom Angebot der Red Devils war. Seinen Wechsel bereut er trotz schwieriger Situation im Old Trafford nicht: „Ich werde den Moment nie vergessen, in dem ich zum ersten Mal das rote Trikot angezogen habe. Es hat mich so glücklich und stolz gemacht, was ich in meiner Karriere alles erreicht habe.“ In Dortmund wird man dies sicherlich ungerne hören.

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