Nach Trainerentlassung: Schmelzer spricht über Tuchel

von Remo Schatz - Quelle: Ruhr Nachrichten
2 min.
Tuchel und Schmelzer hatten nicht das beste Verhältnis @Maxppp

Im Anschluss an das DFB-Pokalfinale nutzte Marcel Schmelzer die Bühne und kritisierte Thomas Tuchel für die Ausbootung von Nuri Sahin. Mit einigen Tagen Abstand und nach der Entlassung des Trainers ordnet der Kapitän die Worte nun ein – und lässt das schwierige Verhältnis zu Tuchel durchschimmern.

Beim Bankett im Ballsaal des Berliner Grand Hyatt Hotel stand für Borussia Dortmund endlich die große Feier auf dem Programm. Nach drei Finalniederlagen infolge sollte der DFB Pokal standesgemäß begossen werden. Kapitän Marcel Schmelzer sorgte jedoch vor den Feierlichkeiten für Aufsehen.

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Mich hat es sehr geschockt, weil ich es wirklich nicht verstehe“, nahm der Pokalsieger bezüglich der Ausbootung von Nuri Sahin kein Blatt vor den Mund, „wenn Julian Weigl ausfällt, ist Nuri der einzige, der diese Position mindestens genauso gut spielen kann. Deshalb hat es mich sehr überrascht, dass er nicht mal im Kader war.“ Eine Erklärung habe er nicht, erklärte Schmelle: „Die müsste der Trainer geben können. Wir stehen komplett hinter Nuri. Er ist ein toller Mensch, ein toller Fußballer. Es hat uns alle geschockt.

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Im Interview mit den ‚Ruhr Nachrichten‘ ordnet Schmelzer die Wort nun ein und vermeidet es, gegen den mittlerweile entlassenen Trainer nachzutreten. „Das war keine Kritik. Ich finde einfach, dass Nuri eine sportliche Top-Leistung bringt, wenn er fit ist“, stellt der 29-Jährige klar.

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Gegenüber der Lokalzeitung wählt der Linksverteidiger seine Worte auffallend bedächtig. Zwischen den Zeilen lässt sich aber das angeschlagene Verhältnis zu Tuchel deutlich herauslesen: „Der BVB hat sich von Thomas Tuchel getrennt, er ist nun nicht mehr unser Trainer. Es bringt nichts, noch Öl ins Feuer zu gießen. Ich kann für die Mannschaft sprechen, dass wir nach wie vor vollstes Vertrauen haben in Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc. Sie handeln komplett im Sinne des Vereins. Mein Vertrauensverhältnis zur Klubführung ist eher noch gewachsen.

„Waren kurz davor loszuweinen“

Der Dauer-Dortmunder gibt zudem Einblick in sein Seelenleben und wie er mit dem Bombenanschlag umgegangen ist: „Nuri Sahin und ich haben Marc Bartra im Krankenhaus besucht, wir waren auf der Autofahrt zurück kurz davor loszuweinen, weil wir alles realisiert haben“, gibt Schmelzer zu, „aber zwischendurch bin ich mit Sven Bender einfach mal einen Abend rausgegangen, wir haben bei einem Bier über Vieles gesprochen. Dieser Abend hat mir sehr dabei geholfen, den Kopf frei zu bekommen. Ich glaube aber, dass dieser Anschlag noch einmal in mir hochkommen wird. Es wäre sogar gut so, damit ich es verarbeiten kann, auch wenn es schmerzt.

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