Nassim Ben Khalifa im Interview: "Ich habe den VfL 'Barca’, Inter und Arsenal vorgezogen"

von Etienne Manière
4 min.

Seit der U-17 WM im Herbst letzten Jahres in Nigeria, hat sich das Leben des 17-jährigen Nassim Ben Khalifa mit Sicherheit verändert. Das junge Talent hatte großen Anteil daran, dass die Schweiz in Nigeria zum ersten Mal in ihrer Geschichte einen WM-Titel gewinnen konnte. Durch seine Auftritte hatte der gebürtige Schweizer mit tunesischen Wurzeln das Interesse von vielen großen Klubs, wie z.B. dem FC Barcelona, Arsenal London oder Inter Mailand geweckt. Im Gespäch mit FussballTransfers verrät Khalifa, warum er ab Sommer 2010 die Schuhe für den VfL Wolfsburg schnüren wird.

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FussballTransfers.com: Herr Khalifa, Sie sind eines der größten europäischen Talente. Ihnen wird eine große Zukunft vorausgesagt. Am Ende dieser Saison werden Sie sich dem VfL Wolfsburg anschließen. Vor der U 17-Weltmeisterschaft waren Sie aber nur Insidern ein Begriff. Können Sie uns mehr von Ihnen erzählen?

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Nassim Ben Khalifa: Ich bin in der Schweiz geboren, so dass ich Deutsch spreche. Dies erleichtert mir die Zusammenarbeit. Ich kam im vergangenen Sommer zu Grasshoppers Zürich in die Jugendmannschaft und bin nach sechs Monaten in die erste Mannschaft vorgestoßen. Dort habe ich als Stürmer in dieser Saison schon 13 Spiele bestritten und dabei zwei Tore erzielt. Meine Position ist die Nummer 9, ich agiere gerne als Halbstürmer.

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FT.com: Sie waren einer der Entdeckungen bei der U-17 WM in Nigeria. Wolfsburg hat sogleich Nägel mit Köpfen gemacht.

NBK: Ja genau, ich wurde schnell von den Wolfsburger kontaktiert, obwohl ich vorher nicht mit Ihnen in Verbindung stand. Ich wurde bereits nach der Weltmeisterschaft 2009 von vielen Vereinen kontaktiert. Mit dem ehemaligen Trainer Armin Veh hatte ich keinen Kontakt. Aber Dieter Hoeneß hat sich am intensivsten um mich bemüht.

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FT.com: Große Vereine wie der FC Barcelona, Inter Mailand oder Arsenal London haben Sie auch beobachtet und kontaktiert…

NBK: Ja das stimmt, diese Vereine sind auch an mich herangetreten. Ich habe mich für den VfL Wolfsburg entschieden, da der Verein ein gutes Arbeitsklima hat und auch ein großer Verein ist. Barcelona, Arsenal und Inter sind wirklich große Klubs, aber es wäre schwer für mich, dort Fuß zu fassen und einen Platz im Team zu bekommen. Für mich war es auch wichtig, dass der Verein mich wirklich will und mir auch das Gefühl gibt, gebraucht zu werden. Wolfsburg hat das getan.

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FT.com: Welches Ziel haben Sie beim VfL?

NBK: Natürlich ist es mein Ziel, einen Platz unter den ersten Elf zu bekommen. Ich habe aber natürlich keinen Stammplatz-Anspruch und werde mich in jedem Training dem Trainer empfehlen müssen. Ich werde immer 100 Prozent geben und freue mich auf die Zeit in Wolfsburg. Die Wolfsburger haben ein gutes sportliches Konzept. Der Fußball in der Schweiz ist mit dem deutschen Fußball nicht zu vergleichen. Damit ich mich ein wenig an das deutsche Spiel gewöhnen kann, schaue ich mir hin und wieder einige deutsche Spiele an.

FT.com: Sie sprechen Deutsch, das wird Ihnen die Anpassung im Team erleichtern. Kennen Sie einige Spieler aus der Mannschaft?

NBK: Ja, ich kenne die beiden Schweizer im Team. Die beiden Törhüter Diego Benaglio und Marwin Hitz. Das wird mir helfen, mich in der Mannschaft schnell einzuleben.

FT.com: Es ist sicher, dass der VfL Wolfsburg zur neuen Saison einen neuen Trainer bekommt. Ist es nicht störend, bei einem Verein zu unterschreiben, bie dem man noch nicht weiß, wer der neue Trainer wird?

NBK: Als ich mich mit Dieter Hoeneß getroffen habe, hat er mir erzählt, welchen Weg der Verein einschlagen will. Sie wollen eine junge Truppe aufbauen mit einem dynamischen Trainer. Ich mache mir keine Sorgen. Ich bin sicher, der Verein wird einen Trainer mit guten Qualitäten einstellen.

FT.com: Kennen Sie die Volkswagen Arena, die Anhänger und die Atmosphäre?

NBK: Ich war dort, als ich den Vertrag unterschrieben habe. Das Stadion war allerdings leer (lacht). Ich habe nicht die Möglichkeit, mir ein Spiel anzuschauen, aber am Fernsehen scheint es so, als sei die Atmosphäre großartig.

FT.com: Aufgrund Ihrer Herkunft können Sie in Zukunft für die tunesische Nationalmannschaft spielen. Zur Zeit spielen Sie ja für die Jugendauswahl der Schweiz. Wissen Sie schon, wo Ihre Zukunft liegt?

NBK: Meine Eltern kommen aus Tunesien, meine ganze Familie lebt in Tunesien, aber der tunesische Verband hat mich noch nicht angesprochen. Also gibt es bezüglich meiner Zukunft in der Nationalmannschaft keine Fragen zu beantworten.

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