Neuer Mittelfeldabräumer: HSV macht ernst bei Olympiasieger

Hinter dem Hamburger SV liegt bislang ein ereignisreicher Transferwinter. Die beiden Sorgenkinder Alen Halilovic (Leihe zu UD Las Palmas) sowie Cléber Reis (FC Santos) wurden von der Gehaltsliste gestrichen. Gleichzeitig hat der HSV mit Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos zwei Wunschspieler an Bord geholt. Gefahndet wird nach wie vor nach einem Mittelfeldabräumer. In den Dossiers von Vorgänger Dietmar Beiersdorfer wurde Neu-Manager Jens Todt nun offenbar fündig.

Nach Informationen der ‚Bild‘ wollen die Rothosen einen erneuten Versuch wagen, den brasilianischen Mittelfeldspieler Walace ins Volksparkstadion zu lotsen. Demnach weilt Jens Todt seit Mitte dieser Woche in Brasilien, um den Deal einzutüten. Fraglich ist allerdings, ob sich der Bundesliga-Dino den Olympiasieger leisten kann. „Eine klare Verstärkung steigt wirtschaftlich schnell in eine Dimension, die für uns nicht machbar ist“, gibt Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen zu bedenken. Die Boulevardzeitung verordnet die Ablösesumme in den zweistelligen Millionenbereich.

Walace tauchte bereits im vergangenen Sommer auf dem Radar der Hanseaten auf. Damals plante der HSV den Olympia-Doppelschlag und buhlte neben Douglas Santos, der nach den Spielen von Rio de Janeiro für 6,5 Millionen Euro an die Elbe wechselte, auch um Walace. Beiersdorfer kündigte jedoch bereits damals an, dass nicht alle Spieler schon im Sommer kommen werden: „Wir planen jetzt die Transferphasen im Winter sowie im Sommer 2017. Wir werden zu Spielern den Kontakt halten, von denen wir überzeugt sind, deren Transfer aber aktuell nicht realisierbar war.“

Den Preis in die Höhe treiben könnten die weiteren Interessenten. Laut der brasilianischen Zeitung ‚Zero Hora‘ beschäftigen sich auch die AS Monaco und Olympique Marseille sowie die chronisch potenten englischen Erstligisten Leicester City und FC Watford mit dem 21-Jährigen. Ein offizielles Angebot wurde bei der Vereinsführung der Südbrasilianer aber noch nicht eingereicht, heißt es.

FT-Meinung: Dass Jens Todt bereits nach Brasilien gereist ist, zeigt, wie ernst es der Bundesligist mit Walace meint. Bis zum kommenden Dienstag hat der Manager nun Zeit, den hochveranlagten Mittelfeldspieler loszueisen. Sollte die Ablöse jedoch weiter steigen, könnte Todt ohne Brasilianer im Gepäck die Heimreise antreten.