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Umbruch beim FC Bayern: Neun Spieler auf der Kippe?

von Kevin Niekamp
4 min.
Der FC Bayern stellt den aktuellen Kader auf den Prüfstand @Maxppp

Die Saison neigt sich dem Ende entgegen. Die ersten Entscheidungen sind bereits gefallen. Der FC Bayern ist zum 25. Mal Deutscher Meister, doch das Aus im DFB-Pokal und die deutliche Niederlage im Champions League-Halbfinale beim FC Barcelona hinterlassen Spuren beim Rekordmeister. Die Kaderzusammenstellung wird analysiert. Einige Stars stehen auf der Kippe.

Noch ist der FC Bayern München nicht aus der Champions League ausgeschieden, doch die Hoffnung auf ein Wunder am morgigen Dienstag in der heimischen Arena gegen den FC Barcelona ist verschwindend gering. Zu eindeutig war die Vorstellung vor einer Woche und zu eindeutig sind auch die Probleme der Münchner. Mit Arjen Robben, Franck Ribéry, David Alaba und Holger Badstuber fehlen vier Leistungsträger. Andere sind zwar fit, aber längst nicht bei 100 Prozent – der Unterschied war in Barcelona sichtbar.

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Dass die beiden Flügelstars der Münchner nicht ersetzt werden können, scheint das große Thema für den Sommer zu sein. Ángel di María und Antoine Griezmann werden als Top-Verstärkung gehandelt. Hinzu kommt wohl noch ein Rechtsverteidiger. Weitere Neuzugänge sind denkbar.

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„Wir müssen analysieren“

Pep Guardiola kündigte vor dem Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg bereits an, dass es im Sommer zu Veränderungen kommen wird: „Wir müssen den Kader analysieren. Wir müssen analysieren, was gut war und was schlecht war“. Der ‚kicker‘ nimmt die Kaderanalyse vorweg. Dem Fachmagazin zufolge stehen gleich neun Spieler des FC Bayern vor einer unsicheren Zukunft.

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Einige davon sind bereits bekannt. Dass der Vertrag von Claudio Pizarro nicht verlängert wird, ist ebenso keine Neuigkeit, wie die Tatsache, dass Mitchell Weiser nicht unumstritten ist, Gianluca Gaudino verliehen werden könnte und Pepe Reina mehr spielen möchte. Alle vier könnten oder werden den Meister verlassen. Es wären Veränderungen im Detail – nicht der große Schlag.

Alonso, Schweinsteiger, Götze?

Doch es trifft, so der Bericht weiter, auch Namen, mit denen manch einer bis dato nicht gerechnet hat. Medhi Benatia, Franck Ribéry, Bastian Schweinsteiger, Xabi Alonso und Mario Götze. Fünf (potenzielle) Stammspieler, die aufgrund ihrer Leistungen oder ihres Alters nicht mehr unantastbar scheinen. Hier muss jedoch ein gesonderter Blick her.

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Medhi Benatia wird vom ‚kicker‘ als „gute Alternative“ bezeichnet, die jedoch „dafür zu teuer“ sei. Die Zukunft des Marokkaners ist demnach unklar. Der Innenverteidiger kam zu Saisonbeginn für 28 Millionen Euro von der AS Rom und plagte sich immer wieder mit Verletzungen. Sein Stellenwert bei Guardiola ist jedoch deutlich höher einzustufen als der von Dante, was beispielsweise das Pokalspiel gegen Dortmund zeigte. Benatia erhielt den Vorzug – mit drei Tagen Mannschaftstraining nach seiner Muskelverletzung.

Die zentrale Frage

Die Zentrale mit Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger war zum Ende der Hinrude das große Thema in München. Können beide zusammen funktionieren? Alonso ist mit seinen 33 Jahren nicht mehr der Jüngste und wurde für diese und die kommende Saison verpflichtet. Sein Vertrag läuft im Sommer 2016 aus. Ein Verkauf in diesem Jahr ergibt daher wenig Sinn. Zwar mag ihm für den europäischen Wettbewerb und die Spitzenspiele die Schnelligkeit fehlen, doch in der Bundesliga trumpfte der Spanier gerade in der Hinrunde ganz groß auf. Mit Sebastian Rode, Pierre-Emile Höjbjerg und Joshua Kimmich steht die nächste Generation schon in den Startlöchern.

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Bei Bastian Schweinsteiger hängt vieles von einer Vertragsverlängerung ab. Der Weltmeister kündigte bereits an, noch ein paar Jahre auf Topniveau spielen zu wollen. Ob dies in München geschieht oder doch in England, entscheidet der 30-Jährige. Ein Schweinsteiger bei hundertprozentiger Fitness ist beim Rekordmeister gesetzt – diesen Zustand gab es aber bereits seit mehreren Monaten nicht mehr.

Zeit für Götze

Eine Alternative auf den offensiven Flügel wird, wie eingangs erwähnt, wohl kommen. Franck Ribéry besitzt noch einen Vertrag bis Sommer 2017. Der Franzose wird dann 34 und seine Zeit bei den Bayern wohl zu Ende sein. Wie viele Spiele er bis dahin macht, hängt von seiner Fitness und den möglichen Ersatzkandidaten ab.

Als einer dieser Kandidaten gilt Mario Götze. Der 22-Jährige geriet zuletzt immer mehr in die Kritik. In den wichtigen Spielen kommt er, trotz großer Verletzungssorgen, oft nur von der Bank. Sein volles Leistungsvermögen hat er in München noch nicht zeigen können. „Mario Götze ist ein genialer Spieler, das hat er in Dortmund gezeigt. Er hat überragende Fähigkeiten. Bei Bayern München kann er diese nicht abrufen", so Stefan Effenberg bei ‚Sky‘.Dennoch reichte es in dieser Saison zu 22 Torbeteiligungen in 45 Pflichtspielen. Die Münchner werden dem Weltmeister also wohl noch mindestens ein Jahr Zeit geben, doch Götze muss langsam aber sicher anfangen zu liefern. Das ist auch sein eigener Anspruch.

Fazit

Insgesamt wird sich beim FC Bayern im Sommer sicherlich etwas tun. Ob es direkt der ganz große Umbruch wird, scheint unwahrscheinlich. Eher werden die Münchner versuchen, die nötigen Veränderungen fließend auf zwei bis drei Transferphasen zu übertragen. Vieles hängt dabei auch von der Trainerfrage ab. Verlängert Guardiola nicht und geht sicher nach der kommenden Saison, muss ein neuer Mann das Angefangene fortsetzen. Ein kompletter Umbruch in diesem Sommer käme da zu früh.

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