Profivertrag für Schalkes Reese: Mentalität schlägt Talent

von Lukas Hörster
2 min.
Der Youngster mit der Maske: Fabian Reese @Maxppp

Der FC Schalke 04 ist bekannt für seine ausgezeichnete Jugendarbeit. Jahr für Jahr rücken neue hochveranlagte Spieler auf in den Lizenzspielerbereich. Doch mit Fabian Reese hat nun ein Spieler den Sprung geschafft, der nicht immer als das allergrößte Talent gehandelt wurde. Jetzt winkt ihm sein erster Profivertrag.

  1. November 2015: Die A-Jugend des FC Schalke gastiert beim wenig renommierten 1. FC Mönchengladbach in der U19 -Bundesliga-West. Zum 6:0 Sieg der ‚Königsblauen‘ trägt vor gerade einmal 150 Zuschauern ein gewisser Fabian Reese ein Tor und zwei Vorlagen bei.
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Es sollte der bisher letzte Einsatz des Angreifers bei den A-Junioren bleiben. Denn nur zwei Wochen später läuft er vor ganz anderer Kulisse auf. In der 87. Minute betritt der 17-Jährige vor 62.000 Fans den Rasen der Veltins Arena und feiert sein Bundesligadebüt gegen den großen FC Bayern. Nachhaltigen Eindruck hinterlässt er dabei nicht bloß wegen seiner Spezialmaske, die er wegen eines im Spiel gegen Mönchengladbach erlittenen Nasenbeinbruchs trägt. Beeindruckender ist eher, dass er gleich in seiner ersten Aktion ein Kopfballduell gegen Javi Martínez gewinnen kann.

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Trainer André Breitenreiter scheint auf ihn zu setzen, Manager Horst Heldt möchte ihm sogar gleich einen längerfristigen Profivertrag anbieten. Die ‚Sport Bild‘ berichtet in diesem Fall, dass Reese bereits in naher Zukunft zusammen mit dem derzeit noch verliehenen Donis Avdijaj zu einem ernsthaften Konkurrenten für die etablierten Stürmer Klaas-Jan Huntelaar und Franco Di Santo reifen soll.

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Weg war nicht vorgezeichnet

Doch im Vergleich zu Avdijaj oder anderen Supertalenten wie Max Meyer oder Leroy Sané war Reeses Weg zu den Profis nicht immer absehbar. Im Jahr 2013 entdeckte ihn Nachwuchsleiter Oliver Ruhnert in einem Spiel der Landesauswahl Schleswig-Holsteins: „Als wir ihn geholt haben, haben uns viele gefragt, was wir mit ihm wollen“, verrät er die Skepsis vieler Beteiligter. „Uns hat beim Scouting aber unter anderem seine Mentalität gefallen. Unabhängig vom Spielstand […] hat er 90 Minuten lang Gas gegeben.“

Das spiegelt Reeses Spielweise durchaus gut wieder. Heldt meint: „Er ist viel unterwegs, nicht langsam und hat einen guten Abschluss“, bevor Breitenreiter ergänzt: „Er ist [...] abgezockt und hat eine hervorragende Ausbildung bei Norbert Elgert genossen.“ Der Schalker Jugendtrainer formte unter anderem schon die Weltmeister Manuel Neuer, Benedikt Höwedes, Julian Draxler und Mesut Özil.

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Bis dahin ist es für Fabian Reese natürlich noch ein ganz langer Weg. Doch den Traum von der Profikarriere könnte er sich durch einen Vertragsschluss mit Horst Heldt schon bald verwirklicht haben. Und das, obwohl er nie als besonders begnadetes Talent unter den vielen Youngsters der ‚Knappen‘ galt. Gerade auf Schalke wird Kampfbereitschaft und Leidenschaft groß geschrieben. Qualitäten, die Reese rasch die Gunst des Publikums gewinnen lassen könnten.

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