Pulisic-Poker: BVB lehnt erstes Angebot ab – Verkauf dennoch möglich

Im Fußball kann es manchmal ganz schnell gehen. Die vergangene Rückrunde der Bundesliga sah Christian Pulisic als einen der größten Durchstarter. Neunmal stand der 17-Jährige für Borussia Dortmund auf dem Platz, einmal konnte er sich in die Torschützenliste eintragen. Nun, wenige Monate später, muss der US-Amerikaner um seine Einsatzzeiten bangen. Nach den Verpflichtungen von Ousmane Dembélé und Emre Mor ist Pulisic in der internen Supertalent-Liste auf den dritten Platz abgerutscht.

Die schwierige Situation des Flügelspielers hat andere Vereine auf den Plan gerufen. Bereits am vergangenen Samstag wurde bekannt, dass man vor allem in England um Pulisic buhlt. Stoke City soll 20 Millionen Euro geboten haben. Auch der FC Liverpool, der von Pulisic-Entdecker Jürgen Klopp trainiert wird, soll ein Auge auf den 17-Jährigen geworfen haben. Laut ‚kicker‘ haben die Reds mittlerweile ein Angebot in Höhe von rund zwölf Millionen abgegeben. Der BVB habe dies jedoch abgelehnt.

Ein Abgang des US-Amerikaners ist damit aber nicht vom Tisch. Sportdirektor Michael Zorc wolle von Fall zu Fall „genau ausloten“, ob noch ein Spieler abgegeben werde. Bei Pulisic käme laut dem ‚kicker‘ nur ein Verkauf infrage. Eine Leihe gehöre nicht zu den Plänen der Schwarz-Gelben. Falls ein Verein also ein Angebot in adäquater Höhe abgibt, könnte Pulisic den BVB noch verlassen.

FT-Meinung: Die Meldung, dass der FC Liverpool um Jürgen Klopp ins Rennen um Pulisic eingestiegen ist, kommt nicht überraschend. Dass der BVB sein Juwel aber angeblich nur permanent und nicht auf Leihbasis abgeben möchte, ist kaum vorstellbar. Einen Spieler, der mit 17 Jahren bereits bewiesen hat, dass er in der Bundesliga mithalten kann, will man in der Regel langfristig an den Verein binden.

Für den BVB gibt es aktuell eigentlich keinen Grund, Pulisic zu verkaufen. Nur weil der Flügelspieler mit Mor und Dembélé nun größere Konkurrenz auf seiner Position hat, heißt das nicht, dass die Dortmunder den Glauben an den 17-Jährigen verloren haben. Zudem ist man nicht auf eine etwaige hohe Ablösezahlung aus England angewiesen, da der Kader schon steht. Falls man Pulisic den internen Durchbruch noch nicht zutraut, sollte für die Vereinsverantwortlichen also nur eine Leihe infrage kommen, auch wenn der ‚kicker‘ etwas anderes berichtet.