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Reus-Transfer: Rummenigge stellt sich die Moral-Frage

von Tobias Feldhoff
2 min.
Karl-Heinz Rummenigge fordert ein FFP für die Bundesliga @Maxppp

Schon lange haftet dem FC Bayern der Ruf an, mit einigen Transfers gezielt die direkte Konkurrenz schwächen zu wollen. Karl-Heinz Rummenigge hat erneut versucht, die Argumente zu entkräften. In der Personalie Marco Reus spielt die Gegnerkritik dennoch eine Hauptrolle.

Ob nun geplant oder nicht – Karl-Heinz Rummenigge hat zuletzt billigend in Kauf genommen, mit den öffentlichen Bemerkungen über die Zukunft von Marco Reus Unruhe bei Borussia Dortmund zu schüren. Er wolle „ganz bewusst kein Salz in die Wunde der Dortmunder streuen“, betonte Rummenigge vor einigen Wochen. Fakt ist: Alleine durch die Tatsache, dass sich der Vorstandsboss des FC Bayern München zu der Personalie äußerte, war das mediale Echo riesig. Damit hatte der 59-Jährige rechnen können.

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Angekündigt hatte Rummenigge auch, dass man das Thema „in aller Ruhe intern diskutieren und dann eine Entscheidung fällen” wolle. Wie diese nun ausfällt und ob die Bayern im kommenden Jahr um Reus buhlen werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem auch davon, ob der Rekordmeister sein Image als Zerstörer der direkten Konkurrenz weiter ausbauen will. „Es geht darum, die Qualität der Mannschaft so zu gestalten, dass sie erfolgreich Fußball spielt. Und: Was für eine Diskussion über Moral lösen wir aus, wenn wir einen Spieler von einem direkten Konkurrenten holen? Das ist immer ein Pro und Kontra“, sagt Rummenigge im Interview mit dem ‚Spiegel‘.

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Dem Bayern-Boss ist durchaus bewusst, dass es dem Ansehen des Klubs schaden könnte, wenn immer mehr deutsche Fußballfans auf diesen Zug aufspringen. Auch wenn er betont, dass sämtliche Verpflichtungen einzig der Stärkung des eigenen Kaders dienten. Dies gelte insbesondere für Robert Lewandowski und Mario Götze: „Wenn wir sie nicht geholt hätten, würden die beiden jetzt irgendwo im Ausland spielen und nicht mehr in der Bundesliga. Beide aber machen unsere Liga attraktiv. Götze hatte ein Wahnsinnsangebot von Manchester City, Real Madrid wollte Lewandowski unbedingt. Wäre das besser für die Bundesliga gewesen?

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Entscheiden wird sich die Reus-Debatte wohl erst im kommenden Frühjahr. Festgeschriebene 25 Millionen müsste der neue Klub für den Nationalspieler auf den Tisch legen – gemessen an sonstigen Ablösesummen schon fast ein Schnäppchen. Der BVB hofft derweil auf eine Vertragsverlängerung mit seinem Superstar. Chancen auf einen Reus-Verbleib gäbe es aber nur dann, wenn sich die ‚Schwarz-Gelben‘ erneut für die Champions League qualifizieren.

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