Reus-Verlängerung: Zorc kündigt weitere „Topspieler“ an

von Remo Schatz
3 min.
Dank Marco Reus hat der BVB eine ausgezeichnete Verhandlungsposition @Maxppp

Die Verantwortlichen von Borussia Dortmund sind sich einig: Die Vertragsverlängerung von Marco Reus ist ein Treuebekenntnis mit Symbolkraft. Ein Symbol in der schwersten sportlichen Krise des BVB der vergangenen Jahrzehnte. Welche Strahlkraft die Verlängerung bis 2019 hat, wird sich auch in der kommenden Transferperiode zeigen. Manager Michael Zorc ist zuversichtlich.

Wäre Marco Reus angesichts der zahlreichen und vor allem lukrativen Avancen der steinreichen Topklubs schwach geworden, hätte der Verkauf 25 Millionen Euro in die BVB-Kassen gespült. Für Borussia Dortmund hätte sich der rein finanzielle Schaden damit in Grenzen gehalten.

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Wesentlich einschneidender wäre aber das Zeichen gewesen, das dem Abgang der Dortmund Identifikationsfigur inne gewohnt hätte. Nach Mario Götze und Robert Lewandowski wäre Reus der dritte Superstar gewesen, den der BVB jeweils im Sommer nicht halten kann. Die Vertragsunterschrift hingegen könnte sich gleich mehrfach positiv für die ‚Schwarz-Gelben‘ auswirken.

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Es ist ein tolles Signal sowohl an die Fans, als auch an die Mannschaft und den ganzen Verein. Ich glaube, dass Topspieler am liebsten mit anderen Topspielern zusammenspielen möchten“, fasst Manager Michael Zorc die positiven Auswirkungen der überraschenden Vertragsverlängerung gegenüber der ‚Sport Bild‘ zusammen.

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Folgt die Gündogan-Vertragsverlängerung?

Mit einem Abschied von Reus wäre wohl auch der Transfer von Ilkay Gündogan kaum noch abzuwenden gewesen. Der Vertrag des immer besser in Form kommenden Mittelfeldregisseurs läuft 2016 aus. Die Verlängerung des Arbeitspapiers ist das nächste Mammutprojekt der Dortmunder Führung. Durch das Reus-Bekenntnis steigen die Chancen aber ungemein. Hinzu kommt die Tatsache, dass der BVB dem Deutsch-Türken während der langwierigen Rückenverletzung stets die Treue gehalten hat und den Vertrag zu einem Zeitpunkt verlängerte, als nicht abzusehen war, wann Gündogan wieder einsatzbereit ist.

Auf den Fall der Fälle wäre die Borussia aber vorbereitet. Seit fast einem Jahr wird der BVB mit dem 17-jährigen belgischen Supertalent Youri Tielemans in Verbindung gebracht. Die Spielanlage des Youngsters ist mit der von Gündogan vergleichbar. Hinzu kommt beim Eigengewächs des RSC Anderlecht, dessen Vertrag im kommenden Jahr ausläuft, ein immenses Entwicklungspotenzial.

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Khedira und Gündogan im zentralen BVB-Mittelfeld?

Eine Vertragsverlängerung könnte Gündogan mit der Verpflichtung eines Nationalmannschaftskollegen schmackhaft gemacht werden. Der Vertrag von Sami Khedira bei Real Madrid läuft im kommenden Sommer aus. Ein Verbleib ist aktuell so gut wie ausgeschlossen. Im Poker um den Mittelfeldspieler hat der BVB nicht die schlechtesten Karten. Das Beispiel Reus zeigt, dass der Bundesligist lukrative Gehälter zahlen kann.

Und auch aus Sicht des früheren Stuttgarters würde eine Rückkehr in die Bundesliga Sinn ergeben. Hat der 27-Jährige doch aufgrund der prominenten Konkurrenz im Mittelfeld der DFB-Elf längst keinen Stammplatz mehr sicher. Ein Wechsel nach Dortmund würde Khedira wieder näher in den Fokus von Bundestrainer Jogi Löw bringen.

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Zwei Youngsters für die Offensive

In der kommenden Transferperiode will sich der BVB wie früher auf junge hoffnungsvolle Talente konzentrieren, die in Dortmund die letzten Schritte in Richtung internationale Topkarriere gehen sollen. Neben Tielemans ist auch RSC-Mannschaftskollege Dennis Praet in den Fokus des Bundesligisten gerückt. Dem 20-jährigen Offensiv-Talent wird eine goldene Zukunft vorausgesagt. Trotz seines jungen Alters hat der belgische Nationalspieler in der Kreativzentrale des Brüsseler Vorstadtklubs das Sagen. 26 Pflichtspiele, sieben Tore und neun Vorlagen sind eine beeindruckende Saisonstatistik.

Einen ebenfalls noch ausbaufähigen Stürmer hat Dortmund in der zweiten Liga gefunden. Der 20-jährige Däne Yussuf Poulsen soll das Interesse des BVB geweckt haben. Für RB Leipzig erzielte der lange Mittelstürmer in 19 Pflichtspielen neun Tore. Sollte der Brauseklub den angepeilten Aufstieg verpassen, ist ein Wechsel des Nationalspielers in das deutsche Oberhaus durchaus denkbar.

Reus ist für den BVB also nicht nur auf dem Platz, sondern auch als Identifikationsfigur für die Fans sowie als Zugpferd für neue Spieler Gold wert. Ein Faustpfand eben, das Manager Zorc im kommenden Sommer wohl öfter auf den Pokertisch knallen wird.

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