Rummenigge prophezeit Transfermarkt-Revolution: „Deutsche Klubs werden Strategie ändern“

von Tobias Feldhoff
2 min.
Wer hat Angst vor dem BVB? Karl-Heinz Rummenigge nicht @Maxppp

Auf dem Transfermarkt hat der FC Bayern in den vergangenen Jahren vieles richtig gemacht. Dennoch will Karl-Heinz Rummenigge die Philosophie in Zukunft ändern. Und nach Meinung des Bayern-Bosses werden die anderen Bundesligisten nachziehen.

In England ist der Deadline-Day das Großereignis auf dem Transfermarkt. Ob nun Sommer oder Winter – die Premier League-Klubs kaufen ihre Stars gerne in den letzten Stunden, bevor die halbjährliche Wechselbörse ihre Pforten schließt. Generell warten die Vereine in anderen europäischen Ligen wesentlich länger ab als die Bundesligisten, die ihre Neuverpflichtungen relativ früh unter Dach und Fach bringen.

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Laut Karl-Heinz Rummenigge wird sich dies in Zukunft ändern – nicht nur beim FC Bayern München. „Früher haben wir versucht, die Transfers möglichst frühzeitig zu tätigen. Inzwischen warten wir länger ab. Wir wissen heute doch noch nicht: Was macht Real Madrid? Was Manchester United? Was kommt auf den Markt? Gerade die südeuropäischen Klubs kaufen spät“, erklärt der Vorstandsboss der Bayern im Interview mit der ‚Welt‘. Und laut Rummenigge werden andere deutsche Klubs diesem Beispiel folgen: „Ich glaube, dass künftig mehr und mehr deutsche Klubs auch so handeln werden. Entscheidend ist, eine Philosophie zu haben. Wir haben eine.“

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Was machen Max Eberl und Co.?

Inwieweit andere Bundesliga-Manager ihre Transfermarkt-Ideologie verändern werden, ist allerdings fraglich. Gerade Max Eberl von Borussia Mönchengladbach hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen damit gemacht, frühzeitig sehr erfolgreiche Transfers zu tätigen. So hatte Trainer Lucien Favre immer ausreichend Zeit, die neuen Spieler in sein ausgeklügeltes taktisches System einzufügen. Und das mit großem Erfolg, wie Rang drei in der laufenden Saison eindrucksvoll belegt.

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Ohnehin sollten Premier League und Serie A eigentlich nicht als Paradebeispiel für effektive Planung gelten. Vor allem die englischen Klubs enttäuschten trotz millionenschwerer Investitionen wieder einmal im Europapokal. In den Viertelfinals der Champions- und Europa League sind keine Vertreter mehr von der Insel vertreten. Italien schneidet in dieser Saison zwar deutlich besser ab. Aber vor allem die unzähligen Leihen und Rechteteilungen sorgen für ein heilloses Durcheinander.

Rummenigge will „nicht überdrehen“

Insgesamt hat der FC Bayern in den zurückliegenden Jahren überaus erfolgreich eingekauft. Auf fast allen Positionen verfügt der Rekordmeister über mehrere Weltklasse-Spieler. Weiter aufstocken will Rummenigge den Kader deshalb nicht. Bei kommenden Neuverpflichtungen müsse der Verein besonders sorgfältig sein: „Wir müssen aufpassen, dass wir die Balance behalten. Unsere Transfer-Entscheidungen im vergangenen Jahr waren alle richtig. Und doch müssen wir darauf achten, dass wir nicht überdrehen.“

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Klar ist aber auch: Wenn die Bayern in Zukunft tatsächlich kurz vor Toresschluss auf Shopping-Tour gehen werden, ist die Gefahr einer mangelhaften Analyse und somit eines Fehleinkaufs wesentlich größer.

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