Sanches, das Lahm-Erbe & ein Lewandowski-Backup: Ancelotti mit Klartext

Den großen Vorschusslorbeeren, die ihm vorauseilten, konnte Renato Sanches seit seinem 35-Millionen-Wechsel zum FC Bayern nur selten gerecht werden. Keine Frage, seine Klasse ließ der 19-Jährige zwischendurch aufblitzen. An der generellen Qualität des Mittelfeldmotors besteht also auf Seiten der Münchner kein Zweifel, wie Carlo Ancelotti im Interview mit dem ‚kicker‘ betont.

„Renato Sanches hat mehr Probleme mit der Integration“, räumt der Bayern-Coach ein, „‚es liegt an der neuen Sprache, am neuen Land, am neuen Klub, der neuen Mannschaft. Und er ist sehr jung. Wir müssen etwas Geduld mit ihm haben.‘“ Dennoch bleibt Ancelotti zuversichtlich, dass Sanches die Kurve bekommt: „Die zweite Saisonhälfte wird besser für ihn laufen. Ich habe nicht viele Mittelfeldspieler mit dieser Power gesehen. Aber diese Wucht müssen wir in die richtige Bahn lenken.“

Das Lahm-Erbe und weitere Neue

Derweil ebben die Spekulationen um das nahende Karriereende von Philipp Lahm nicht ab. Nicht auszuschließen, dass der Rechtsverteidiger seine Schuhe schon im Sommer an den Nagel hängt. Ob dann ein externer Neuzugang zu den Münchnern stößt, ist noch offen. Zutrauen würde Ancelotti diese Rolle aber auch Joshua Kimmich. „Er kann ein Mann für rechts sein“, so der Italiener, „die Klasse dafür hat er. Ich habe Kimmich gefragt, wo er am liebsten spielen möchte. Er sagte, es sei ihm egal. Aber im Mittelfeld sei es ihm am liebsten. Die Qualität dafür hat er.“

Agieren kann hinten rechts auch Sebastian Rudy, der im Sommer von der TSG Hoffenheim an die Säbener Straße wechselt. Begleitet wird der Allrounder von Niklas Süle. „Viele neue Spieler müssen wir für die neue Saison nicht holen, wir werden da sicher nicht viel machen. Rudy und Süle sind zwei fantastische deutsche Nationalspieler für die Zukunft“, stellt Ancelotti klar, der allerdings nicht ausschließt, einen Backup für Robert Lewandowski nach München lotsen zu wollen: „Wir haben noch Zeit, darüber nachzudenken.“

In den kommenden rund 24 Stunden werden die Bayern voraussichtlich die Füße stillhalten – auch mit Blick auf die Wintertransfers der vergangenen Jahre, die meist nicht wirklich zielführend waren.