Schalke 04: Heldt steht hinter Fährmann – vorerst

In Manuel Neuers Fußstapfen zu treten ist die derzeit wohl schwierigste Aufgabe im deutschen Profi-Fußball. Der Schlussmann, einer der weltbesten seines Fachs, war bis zu seinem Wechsel zu Bayern München der personifizierte FC Schalke 04. Umso überraschender entschieden sich die ‚Knappen‘ für Ralf Fährmann. Der 22-jährige, ohne Zweifel talentierte Torhüter stieg nach einer durchwachsenen Saison mit Eintracht Frankfurt ab.

Dass Fährmann den Nationaltorhüter ersetzen kann, glaubten Manager Horst Heldt und Trainer Ralf Rangnick augenscheinlich selbst nicht. Das Misstrauen der Chefs war offensichtlich, weder Heldt noch Rangnick rangen sich zu einer konkreten Fürsprache durch – bis jetzt. Im ‚kicker‘ lobt Manager Heldt die Vorbereitung des Torhüters: „Er entwickelt sich sehr gut. In den ersten Wochen war er noch sehr ruhig, inzwischen hört man seine Kommandos über den ganzen Trainingsplatz. Das ist ein absolut positives Signal.“

Dennoch bleibt der Manager in Lauerstellung. „Ich gehe davon aus, dass Ralf sich gegen Mathias Schober und Lars Unnerstall im Kampf um die Nummer eins durchsetzt und spielen wird. Trotzdem halten wir uns offen, eventuell noch einen Torhüter zu holen, auch im Hinblick darauf, dass Ralf einmal länger ausfallen könnte.“ Ein konkreter Vertrauensbeweis ist auch diese Aussage nicht.

Der Grund für das Misstrauen dürfte in den ursprünglichen Planungen der ‚Knappen‘ liegen. Dass Schalke neben Fährmann auch Kevin Trapp vom 1. FC Kaiserslautern oder Ron-Robert Zieler von Hannover 96 verpflichten wollte, ist verbürgt. Die Konkurrenten winkten jedoch ab, Schalke erfüllt bei beiden nicht die Forderungen der Vereine. Zuletzt kursierten Gerüchte um Emiliano Viviano, dem bei Inter Mailand die Bank droht. Es liegt an Fährmann, die Spekulationen im Keim zu ersticken und zu zeigen, dass er mehr als die zweite Wahl ist.