Shootingstar Arnold: Juve streckt die Fühler aus

Der finanzstarke VfL Wolfsburg verfolgte lange Zeit eine Vereinspolitik, die mehr auf den kurzfristigen, als auf nachhaltigen Erfolg ausgelegt war. So kauften die ‚Wölfe‘ meist fertige Spieler, deren Entwicklungspotenzial zwar häufig limitiert war, die dem Klub aber sofort weiterhelfen – so jedenfalls der Plan. Die Nachwuchsarbeit kam dabei meist zu kurz. Seit einigen Jahren findet diesbezüglich ein Umdenken bei den Niedersachsen statt. Die B- und A-Jugend des VfL mischt in den Junioren-Bundesligen ganz oben mit. Mit Maxi Arnold und Robin Knoche konnten Manager Klaus Allofs und Coach Dieter Hecking in dieser Saison die ersten reifen Früchte ernten.

Knoche rückte am zweiten Spieltag für den gelb-rot gesperrten Timm Klose in die Startelf und ist seitdem nicht mehr wegzudenken. Arnold setzte noch einen drauf. Der 19-jährige Senkrechtstarter verdrängte Regisseur Diego von dessen Lieblingsposition in der Offensiv-Zentrale und trug so maßgeblich dazu bei, dass sich der brasilianische Topverdiener im Winter zu Atlético Madrid verabschiedete. Zudem traf der Linksfuß in 14 Spielen sechsmal. Das ließ nicht nur die Bundesliga aufhorchen, sondern auch europäische Top-Klubs, bei denen deutsche Talente spätestens seit Mesut Özil hoch im Kurs stehen.

Nach Informationen von ‚Goal‘ hat es der italienische Rekordmeister Juventus Turin jetzt auf Arnold abgesehen. Demnach bastelt der Serienmeister auf Hochtouren an einer erfolgreichen Zukunft. Schließlich wird die ‚Alte Dame‘ ihrem Spitznamen mit einem Durchschnittsalter von 29,2 Jahren mittlerweile durchaus gerecht. Der Wolfsburg-Youngster soll weit oben auf dem Notizblock von Geschäftsführer Beppe Marotta stehen.

Finanziell könnte der VfL mit den ‚Bianconeri‘ zwar sicherlich konkurrieren, doch auch wenn sich sportlich einiges beim VW-Klub bewegt, ist die Perspektive für Arnold beim mehrfachen Champions League-Sieger sicherlich reizvoll. Noch könnte ein Wechsel jedoch zu früh kommen. Sollte Wolfsburg im nächsten Jahr international vertreten sein – was durchaus vorstellbar ist – wird Juve die Lupe wohl gesondert auf die Leistungen des Top-Talents legen.