So plant der BVB mit Neuzugang Wolf

Zum Schnäppchenpreis von nur fünf Millionen Euro schnappte sich Borussia Dortmund mit Marius Wolf den zweiten Neuzugang für die kommende Saison. Wolf machte sich in der abgelaufenen Saison bei Eintracht Frankfurt als wuchtiger Mittelfeldspieler einen Namen, der mit Einsatzfreude und Zielstrebigkeit zum Schlüsselspieler im Team von Niko Kovac aufstieg.

Wolf eröffnet mit seiner Flexibilität seinen Trainern zudem mehrere taktische Möglichkeiten. Kovac setzte den 23-Jährigen in der Bundesliga sechsmal als offensiven Flügel-, achtmal als zentralen Mittelfeld- und 13 Mal als alleinigen Außenbahnspieler in einem System mit Dreierkette ein.

Kein Aushilfs-Rechtsverteidiger

Auch vom neuen BVB-Trainer Lucien Favre wird erwartet, Wolf je nach taktischer Ausgangslage auf verschiedenen Positionen zu installieren. Eine Rolle als Hybridspieler auf den Flügeln, der zwischen Defensive und Offensive pendeln muss, wird Wolf jedoch in Dortmund anders als bei der SGE nicht einnehmen. Dies liegt zum einen daran, dass Favre nur selten mit einer Dreierkette spielen lässt. Zum anderen sehen die BVB-Verantwortlichen die Stärken des gebürtigen Coburgers woanders.

„Er hat eine unglaubliche Effektivität in seinem Spiel, was Tore und Assists angeht. Und er hat die Fähigkeit, den letzten Ball gut anzubringen“, so Sportchef Michael Zorc gegenüber ‚Der Westen‘, „er fühlt sich vorne wohler und da sehen wir ihn auch.“

Offensiv flexibel

Beim BVB ist Wolf somit auf potenziell drei Positionen einsetzbar. Im von Favre präferierten 4-3-3 könnte er die Rolle eines offensiven Achters einnehmen, der das Mittelfeld mit Dynamik antreibt. Eine ähnliche Position spielte Wolf auch häufig in der vergangenen Rückrunde unter Kovac.

Der 23-Jährige könnte jedoch auch noch weiter nach vorne Rücken und als Hängende Spitze agieren. In diesen Räumen agiert beim BVB in der Regel Marco Reus. Mit dem Nationalspieler können und sollten die Borussen aufgrund seiner Verletzungshistorie nicht für 34 Spieltage planen. Der 28-Jährige wird wohl immer wieder zu Pausen kommen, in denen ihn Wolf zwar nicht gleichwertig, jedoch adäquat ersetzen könnte.

Abgänge geplant

Natürlich wird Favre mit Wolf auch auf den offensiven Flügelpositionen planen – seiner angestammten Position. Dort tummeln sich derzeit mit Christian Pulisic, Jadon Sancho, André Schürrle, Andriy Yarmolenko und möglicherweise auch Maximilian Philipp zahlreiche Konkurrenten.

Wolfs Ankunft bei den Schwarz-Gelben wird wohl gleichbedeutend sein mit dem Abgang von Teilen des bisherigen Flügel-Personals. Vor allem Schürrle und Yarmolenko gelten als Streichkandidaten. Topklubs umwerben zudem Pulisic. Wolf wird somit zu einem wichtigen Teil des BVB-Umbruchs, doch wird dieser nicht mit der Verpflichtung des Frankfurters enden.

Wolf in der Zentrale

Wolf auf dem Flügel

Wolf in der Reus-Rolle