Sommertransfers: Die Noten für Hannover 96

von Lukas Hörster
3 min.
Coach Michael Frontzeck und seine Neuzugänge @Maxppp

Mit Joselu, Lars Stindl, Leonardo Bittencourt und Jimmy Briand verließ im vergangenen Sommer praktisch die gesamte Offensivabteilung Hannover 96. Diese Abgänge konnten trotz der Reinvestition der Einnahmen von rund 13,5 Millionen Euro nicht kompensiert werden. Der Kader wurde noch vom damaligen Manager Dirk Dufner zusammengestellt, der den Verein mit Beendigung der Transferphase verließ. Auf seinen Nachfolger Martin Bader wartet eine Menge Arbeit. FussballTransfers bewertet die Sommertransfers.

Volltreffer

Fehlanzeige

Verstärkung

Oliver Sorg (SC Freiburg/3,5 Mio.): Der Außenverteidiger ist der einzige Lichtblick unter den Neuzugängen. Bislang stand der 25-jährige Sorg in allen acht Bundesligapartien von Beginn an auf dem Feld. Dabei bewies er vor allem Flexibilität. Je dreimal kam er rechts in der Viererkette und im rechten Mittelfeld zum Einsatz, zweimal verteidigte er links. Als Führungsspieler verpflichtet, hat sich Sorg rasch etabliert.

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Mitläufer

Fehlanzeige

Enttäuschung

Mevlüt Erdinc (AS St. Etienne/3,3 Mio.): Der Türke kam mit der Empfehlung von 82 Toren in der Ligue 1 in die Bundesliga. Seine auffälligste Szene war allerdings ein jämmerlich vergebener Elfmeter am ersten Spieltag in Darmstadt (2:2). Ein Tor ist dem 28-Jährigen bislang noch nicht gelungen. Obwohl er seinen Stammplatz recht früh an Artur Sobiech verloren hat, glaubt Trainer Michael Frontzeck, dass Erdinc „noch das bringen“ werde, „was wir bei ihm gesehen haben. Da kommt noch was“. Bislang gibt es wenig Gründe, die den neutralen Beobachter daran glauben lassen.

Felix Klaus (SC Freiburg/3 Mio.): Der schnelle Flügelspieler stieg aufgrund seiner Teilnahme an der U21-Europameisterschaft verspätet in die Vorbereitung ein. Dennoch legte er in den Testspielen los wie die Feuerwehr. Diese Leistungen konnte er allerdings in der Liga nicht annähernd konservieren. In der Startelf stand er nur am ersten und am dritten Spieltag. Zwar sei „Felix immer eine Option“, so Frontzeck, doch sind seine Einsätze tatsächlich eher rar gesät.

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Uffe Bech (Nordsjaelland/2 Mio.): Durch sportliche Leistungen fiel der Däne bislang weniger auf. Stattdessen erkundete er trotz Krankmeldung das Hannoveraner Nachtleben und erntete dafür eine Vier-Spiele-Suspendierung. Mittlerweile darf er zwar wieder bei den Profis trainieren, doch mehr als 45 Minuten Einsatzzeit am dritten Spieltag sprangen für den quirligen Angreifer nicht heraus. Bech bleibt bislang vieles schuldig.

Charlison Benschop (Fortuna Düsseldorf/1,5 Mio.): Der Ex-Stürmer von Fortuna Düsseldorf hatte einen vielversprechenden Start mit seinem Treffer am ersten Spieltag. Danach folgte wenig bis gar kein Ertrag aus den Einsätzen des Niederländers. Wenn er von seinem Muskelfaserriss, der ihn seit dem sechsten Spieltag außer Gefecht setzt, genesen ist, muss er erst noch nachweisen, mehr zu sein als ein guter Zweitligastürmer.

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Allan Saint-Maximin (AS Monaco/Leihe): Fünf Millionen Euro kostete der Franzose im Sommer. Zum Glück – wird man in Hannover sagen – bezahlte man nicht selbst diesen hohen Preis, sondern die AS Monaco. Die Monegassen verpflichteten den 18-Jährigen von der AS St. Étienne, um ihn anschließend gleich zu ‚96‘ auszuleihen. Dort bleibt er bisher weit hinter den Erwartungen zurück. Bei seinen vier Einwechslungen wirkte er überhastet und nervös, eine Torbeteiligung gelang ihm nicht. Für Frontzecks Startelf scheint er momentan keine Option darzustellen.

Ohne Bewertung

Philipp Tschauner (FC St. Pauli/ablösefrei): Der Keeper tat bisher das, wofür er verpflichtet wurde: Auf der Bank Platz nehmen. An Ron-Robert Zieler gibt es kein Vorbeikommen. Dessen war sich Tschauner aber bereits vorher bewusst. Die Rolle als Ersatzmann nimmt er bislang klaglos an, bewertbar ist er aber aufgrund fehlender Einsätze nicht.

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Fazit

Zwar gibt sich der neue Geschäftsführer Martin Bader kämpferisch und betont, dass der Kader „nicht chancenlos“ sei, doch ist auch ihm bewusst, dass man im Winter nachlegen muss, um die Klasse halten zu können. Vereinsboss Martin Kind kündigte bereits an, im „Winter kluge Entscheidungen treffen“ zu wollen. Diesmal sollten die Transfers allerdings auch kurzfristig „sitzen“ und sofort weiterhelfen. Die von Frontzeck eingeforderte „Zeit“ zur Integration der Neuzugänge dürfte bald abgelaufen sein. FussballTransfers bewertet den Sommertransfermarkt der ‚Roten‘ mit der Note 5.






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