Spanischer Journalist: Guardiola will Ramos holen

Das Tischtuch zwischen Real Madrid und Sergio Ramos scheint zumindest stark perforiert. Wunderte man sich noch vor einigen Tagen über die aufkeimenden Wechselgerüchte um den spanischen Welt- und Europameister, zählt das tägliche Rätselraten um Ramos inzwischen zum gewohnten Bild in den spanischen Gazetten. Vornehmlich ranken sich die Spekulationen um das Interesse von Manchester United. Doch im Prinzip würde den herausragenden Verteidiger wohl jeder finanziell gut aufgestellte Klub der Welt verpflichten wollen, wenn Ramos denn auf dem Markt wäre.

Die Frage hinter der ganzen Aufregung lautet: Wie ist es überhaupt soweit gekommen, dass ein Real-Spieler mit seinem Status an einen Abschied aus dem Santiago Bernabéu denkt? Und wie so oft im Sport liegt die Ursache wohl im gekränkten Stolz der Beteiligten. Zunächst ist da Ramos selbst zu nennen, der seinen bis 2017 datierten Vertrag nur zu gerne zu deutlich verbesserten Konditionen verlängert hätte. Doch die Vereinsführung verweigerte dem 29-Jährigen einen Aufstieg in die Gehaltsklasse eines Gareth Bale oder James Rodríguez, die für das Mannschaftsgefüge der Madrilenen wesentlich unwichtiger sind als Ramos.

Und auf der anderen Seite haben nun auch Florentino Pérez und Co. daran zu knabbern, dass Ramos in der Öffentlichkeit nicht mehr uneingeschränkt hinter dem Klub steht, für den er seit knapp zehn Jahren grätscht, kämpft und wichtige Tore erzielt. Seinen Bruder René, der zeitgleich sein Berater ist, soll Ramos außerdem damit beauftragt haben, sich nach Alternativen zu erkundigen.

Auch Bayern interessiert?

Klar ist: Nicht nur United ist längst hellhörig geworden ob der Situation des 128-fachen Nationalspielers. Unter den Klubs, die ebenfalls zu den Beobachtern der weiteren Entwicklung zählen, soll im Übrigen auch der FC Bayern München sein. Wie der spanische Journalist Pipi Estrada am heutigen Dienstag bei ‚Radio Marca‘ erklärte, würde Pep Guardiola den Innenverteidiger gerne verpflichten.

So weit, so vorstellbar. Doch neben der prinzipiellen Frage nach der Verfügbarkeit von Ramos muss man einen Blick auf den Kader des deutschen Rekordmeisters werfen. Mit Jérôme Boateng, Dante, Holger Badstuber, Medhi Benatia und auch Javi Martínez verfügen die Münchner über fünf Spieler, die die Position des Innenverteidigers auf höchstem Niveau bekleiden können. Und auch David Alaba kam dort bereits zum Einsatz. Echter Bedarf bestünde also nur dann, wenn mindestens einer der Genannten in diesem Sommer den Hut nehmen würde. Ein Szenario, das nach aktuellem Stand nicht besonders wahrscheinlich ist.

Viel eher kann man sich vorstellen, dass Ramos und die ‚Königlichen‘ nach den jüngsten Zickereien wieder zueinanderfinden. Schließlich gehört zu einem Weltklub wie Real Madrid auch ein wenig Drama. So ähnlich lief es immerhin auch vor der letzten Vertragsverlängerung von Cristiano Ronaldo.