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„Standing geschwächt“: Die drei Probleme mit Favre

von Lukas Hörster - Quelle: Sport Bild
2 min.
BV Borussia 09 Dortmund @Maxppp

Im ersten halben Jahr unter Lucien Favre legte der BVB eine fabelhafte Hinrunde hin. Mittlerweile scheint es jedoch, als habe man den ersten Meistertitel seit 2012 verspielt. Der Trainer gerät in die Kritik.

Lucien Favre ist bei Borussia Dortmund nicht mehr unumstritten. Während man in der Hinrunde noch 42 Punkte einfuhr, waren es nach dem Jahreswechsel nur noch 28. Laut ‚Sport Bild‘ gibt es mittlerweile „erste Zweifel“ am Trainer, dessen „Standing geschwächt“ sei. Doch woran liegt das? FT fasst zusammen.

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Fehlende Motivationskünste

Favre gilt als kühl kalkulierender Analytiker, der von Detailarbeit nahezu besessen ist. Motivationsansprachen á la Jürgen Klopp liegen dem Schweizer jedoch fern. So kam es, dass laut ‚Sport Bild‘ zuletzt mehrfach Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Mannschaft vor den Spielen einheizte. Und das bei der Chance auf den ersten Meistertitel seit sieben Jahren.

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Pessimismus

Der BVB-Coach gilt als Zauderer, der bei Misserfolg schnell die Schultern hängen lässt. Das beweist auch Favres Aussage nach der Derbypleite gegen Schalke 04 (2:4), nach der er das Meisterrennen zu Gunsten des FC Bayern entschieden sah. Bei den Bossen kam das der ‚Sport Bild‘ zufolge gar nicht gut an. Schließlich betrug der Rückstand nach dem 31. Spieltag lediglich zwei Punkte. Mittlerweile sind es vier.

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Taktische Sturheit

Zwar legt Favre Wert darauf, alle Facetten des modernen Fußballs im Spiel des BVB zu vereinen. Jedoch zeigt er in Sachen Grundformation nur wenig Flexibilität. Zudem gibt es den schon lange schwelenden Konfliktpunkt der Verteidigung von Standards. Das Team will lieber in Manndeckung agieren, Favre setzte jedoch wochenlang die Raumdeckung durch. Keeper Roman Bürki kritisierte das bereits öffentlich.

Trotz der aktuellen Probleme bleibt festzuhalten, dass der BVB im ersten Jahr des großen Umbruchs eine starke Saison spielt. Vor der Spielzeit hätte wohl jeder Verantwortliche 70 Punkte nach 32 Spielen unterschrieben. Favre ist gewissermaßen Opfer seines eigenen anfänglichen Erfolgs, die Ambitionen sind rasant gestiegen. Platz zwei wirkt nach der tollen Hinrunde wie eine riesige Enttäuschung.

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In der kommenden Spielzeit soll der 61-Jährige auf jeden Fall noch das Team betreuen. „Wir gehen definitiv mit ihm in die neue Saison“, sagte Sportdirektor Michael Zorc vor einer Woche dem ‚kicker‘. Die eigentlich angedachte Vertragsverlängerung über 2020 hinaus steht aber nach wie vor aus. FT weiß: Für die mittelfristige Zukunft beschäftigt sich Schwarz-Gelb mit Werder Bremens Florian Kohfeldt, der eine deutliche Spur emotionaler ist als der kauzige Favre.

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