Strategiewechsel: Macht Werder Schulden für neue Spieler?

von Tobias Feldhoff
2 min.
Strategiewechsel: Macht Werder Schulden für neue Spieler? @Maxppp

Der SV Werder steht seit Jahren für solides Wirtschaften. Vorschüsse oder gar Darlehen waren für die Grün-Weißen bislang absolute Fremdwörter. Nun fordert der scheidende Präsident Klaus-Dieter Fischer höchstpersönlich einen Kurswechsel – zugunsten neuer Spieler.

Als es in den letzten Tagen des Sommertransfermarkts darum ging, noch einen neuen Offensivspieler zu verpflichten, machte der Aufsichtsrat Thomas Eichin einen Strich durch die Rechnung. Zusätzliches Budget, das der Sportdirektor des SV Werder Bremen für die geplante Verpflichtung von Bryan Ruiz so dringend benötigt hätte, verweigerte das Kontrollgremium. Die Folge: Werder steht nach sieben Spieltagen am Tabellenende.

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Laut Präsident Klaus-Dieter Fischer ist nun die Zeit gekommen für einen rigorosen Kurswechsel. „Wir müssen die strategische Diskussion mit dem Aufsichtsrat fortsetzen. Wir müssen abwägen: Was ist teurer – ein Abstieg oder eine überschaubare Verschuldung“, fragt Fischer im Interview mit der Syker ‚Kreiszeitung‘. Für den 73-Jährigen liegt die Antwort auf der Hand: „Da gibt es einige Möglichkeiten. Wir haben keine Fernsehgelder abgetreten, wir haben keine Vorauszahlungen auf die nächsten Jahre von unseren Sponsoren oder unserem Ausrüster erhalten. Der Handlungsspielraum, über den man diskutieren muss, ist vorhanden.“ An dieser Stelle seien nun Aufsichtsrat und Geschäftsführung gefragt, so Fischer.

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Eichin will neue Spieler

Sollte die Vereinsführung den neuen Weg tragen, stünden Eichin im Winter ausreichend Mittel zur Verfügung, um personell noch einmal nachzulegen. Laut Informationen der ‚Sport Bild‘ steht Wunschspieler Ruiz vom FC Fulham weiterhin ganz oben auf der Liste. Utopische sechs Millionen Euro forderte der englische Zweitligist im August für den 29-Jährigen, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Im Januar sollte der Costa Ricanische WM-Teilnehmer dann für weniger als die Hälfte auf dem Markt sein.

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Zuletzt trafen sich Unternehmer aus dem Bremer Umkreis, die bereit sind, in die Mannschaft zu investieren. „Wir haben die Unterstützung der regionalen Wirtschaft, aber wir würden uns in der momentanen Situation auch eine stärkere Unterstützung durch die Stadt wünschen. Wir sind eines der Aushängeschilder der Region“, wirbt Fischer um Mithilfe beim Weg zurück in sicheres Fahrwasser.

Zeitlich steht der SV Werder nun unter Druck. Um die festgefahrenen Strukturen zu ändern, bleiben weniger als drei Monate. Eine Mammutaufgabe für Fischer und Co.

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