Finanzen: Werder ist dem HSV meilenweit voraus

von David Weiss
2 min.
Werder Bremen @Maxppp

Am Samstag kommt es zu einem der heißesten Derbys des deutschen Fußballs: Der Bundesliga-Dritte Werder Bremen empfängt den Tabellenletzten Hamburger SV. Egal, wer in dieser Partie als Sieger vom Platz geht, wirtschaftlich steht bereits fest, wer die Nase vorn hat: Die Bremer sind den Hamburgern angeblich um 50 Millionen Euro voraus.

Vor zwei Jahren zerstörte Werder Bremen alle Träume des Hamburger SV. Das Team von Thomas Schaaf traf in 19 Tagen vier Mal auf den Nordkonkurrenten, warf ihn dabei aus dem DFB-Pokal sowie dem UEFA-Cup und beraubte ihn letzter Meisterschaftsträume. Damals sprachen beide Parteien von Duellen auf Augenhöhe. Wenn sich die Teams am Samstag erneut begegnen, kann zumindest wirtschaftlich davon keine Rede mehr sein.

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Wie der ‚kicker‘ berichtet, sind die Bremer dem Nordrivalen finanziell durch eine sorgsame Haushaltspolitik meilenweit enteilt. Beide Klubs arbeiten derzeit an den Bilanzen für das vergangene Geschäftsjahr. Die Bremer, die keine sportlichen Minimalziele kalkuliert hatten, werden dieses wohl mindestens mit einer schwarzen Null abschließen, dürfen sich sogar Hoffnungen auf einen Millionengewinn machen.

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Der HSV rechnete hingegen mit dem Erreichen des fünften Platzes in der Bundesliga und des Viertelfinales im DFB-Pokal. Beide Ziele wurden deutlich verpasst (Bundesliga: Rang acht, Pokalaus in der zweiten Runde). Die Konsequenz: Statt einer Saison ohne Gewinne und Verluste schreibt der HSV das dicke Minus von sechs Millionen Euro.

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Auf das Vereinsvermögen angerechnet hat dies laut ‚kicker‘ drastische Auswirkungen: Während die Bremer ihr Eigenkapital von rund 30 Millionen Euro nicht angreifen mussten, gelang es den Hamburgern nicht, die Vereinsschulden zu reduzieren. Offiziell beträgt das negative Eigenkapital nur rund 600.000 Euro. Allerdings hat der ‚Bundesliga-Dino‘ bereits jetzt sämtliche Einnahmen aus Sponsorenverträgen mit Partnern wie ‚Sportfive‘ und ‚Aramark‘, die eigentlich bis ins Jahr 2017 reichen sollten, komplett ausgegeben. Außerdem sicherte der ehemalige Klubchef Bernd Hoffmann Investoren Beteiligungen an Spielerverkäufen zu. Sauber gerechnet betragen die HSV-Schulden laut ‚kicker20 Millionen Euro.

Auch aus diesem Grund musste angeblich Eljero Elia für zehn Millionen Euro an Juventus Turin verkauft werden. Ohne dieses Geld wäre man „im kommenden Jahr in eine kritische Phase geschlittert“, verrät Klubchef Carl-Edgar Jarchow. Der Reiz am Fußball ist, dass all diese Zahlen am Samstag für 90 Minuten vergessen sein werden und es nur um das Geschehen auf dem Platz geht.

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