Perfekt: Stocker wechselt in die Bundesliga

Es hatte sich in den vergangenen Tagen bereits angedeutet. Wie Hertha BSC offiziell bekanntgibt, wechselt Valentin Stocker im Sommer vom FC Basel in die Hauptstadt. Nachdem der VfB Stuttgart sein Angebot unter der Woche offiziell zurückgezogen hatte, war der Weg nach Berlin endgültig frei. Damit schnappen die Herthaner dem VfB bereits den zweiten Wunschkandidaten vor der Nase weg. Auch im Poker um Jens Hegeler von Bayer Leverkusen, Berlins erster Neuzugang für die kommende Saison, hatte die ‚Alte Dame‘ den Schwaben ein Schnippchen geschlagen. Und das, obwohl Stuttgart den beiden Akteuren mehr Geld bot.

Ein Fauxpas im Wettstreit um Stocker unterlief laut ‚Berliner Morgenpost‘ Stuttgarts Manager Fredi Bobic. Auf Drängen von Neu-Trainer Armin Veh hin unterbreitete Bobic dem Berater von Stocker ein erstes Angebot – so dachte er. Allerdings machte der Ex-Profi Marco Balmelli die Offerte, ein Rechtsanwalt aus der Schweiz, der sehr gut mit dem Klub vernetzt ist und den Wunsch-Akteur einige Zeit betreute. Jedoch hatte Stocker vor einem Jahr den Berater gewechselt und das Angebot ging entsprechend an die falsche Adresse. Der umworbene Spieler und dessen Berater waren folglich verstimmt.

In harten Verhandlungen mit dem FC Basel gelang es den Verantwortlichen des Hauptstadtklubs, die kolportierte Ablösesumme von fünf Millionen Euro auf drei Millionen Euro zu reduzieren. Die Ablöse fließt in Raten nach Basel. Überzeugungsarbeit hatte insbesondere Stockers Landsmann Fabian Lustenberger geleistet, der dem Linksaußen von Berlin, den Fans und der Entwicklung, die das Team unter Trainer Jos Luhukay genommen hat, vorgeschwärmt hatte. Der 25-jährige Schweizer Nationalspieler stand bereits seit einigen Jahren bei einigen Bundesligisten und auch anderen europäischen Top-Klubs auf dem Zettel. Insofern ein beachtlicher Transfer mit richtungsweisendem Charakter für den Berliner Sportclub. Allerdings wird der Flügelspieler auch Top-Verdiener bei der Hertha. Rund 1,6 Millionen sind dem Tabellen-Elften der Abschlusstabelle die Dienste Stockers jährlich wert.

Mit Stocker bekommt Trainer Jos Luhukay die gewünschte Lösung für den linken Flügel – wenngleich der WM-Fahrer flexibel in der Offensive einsetzbar ist. In dieser Saison hatten sowohl Änis Ben-Hatira als auch Nico Schulz enttäuscht. Das Offensiv-Spiel hing meist einzig und allein von der Tagesform von Top-Torjäger Adrián Ramos ab, der zum BVB wechselt. Im Sommer kehrt Pierre-Michel Lasogga vom Hamburger SV höchstwahrscheinlich zurück an die Spree. Anders als Ramos ist der bullige Mittelstürmer auf Zuarbeit durch Flanken zwingend angewiesen. Entsprechend muss mehr Druck über die Flügel kommen.