In der Personalie Anthony Modeste scheint derzeit keine Lösung in Sicht. Dass der Franzose nach China wechselt, erscheint nach jetzigem Stand unwahrscheinlich. Eine Verbleib in Köln aber auch. Geht es am Ende in die französische Heimat?
Vom Trainingslager in der österreichischen Steiermark wurde Anthony Modeste freigestellt, „damit er sich mit seiner Zukunftsplanung beschäftigen und über seine Karriere nachdenken kann“. Geholfen hat dies aber offenbar nicht. Die Zukunft ist derzeit ungeklärter denn je.
Laut ‚Bild‘ steht aktuell lediglich eines fest: Nach dem Hickhack und den teils abstrusen Forderungen hat der letztjährige Kölner Toptorjäger keine Zukunft mehr am Geißbockheim. Fraglich ist aber, wie die Kölner nun die Kuh vom Eis bekommen.
Ablöse schon gezahlt
Eigentlich stand der Wechsel zu Tianjin Quanjian bereits fest. Die Ablöse von 35,7 Millionen Euro soll bereits auf dem Vereinskonto eingegangen sein und Modeste hat seine Unterschrift unter den chinesischen Arbeitsvertrag gesetzt. In letzter Sekunde ließ der Franzose den Deal dann aber platzen.
Der Grund: Tianjin wollte die Transferregelung umgehen, wonach eine Zahlung in Höhe der getätigten Ablöse an den chinesischen Jugendförderfond fällig wird. Der Plan sah vor, dass Modeste seine Ablöse selbst zahlt. Der 29-Jährige befürchtete aber, die Summe in Deutschland versteuern zu müssen, zog die Notbremse und verweigerte die Unterschrift unter den Auflösungsvertrag in Köln.
Der wahre Grund könnte aber ein anderer sein: Seine Frau Maeva soll absolut kein Interesse daran haben, nach China umzuziehen. Stattdessen reizt sie vielmehr die französische Côte D’Azur. Genauer gesagt Marseille. Demnach hofft Modeste darauf, dass Olympique sein Interesse konkretisiert und ein Angebot unterbreitet. Zudem soll auch ein weiterer europäischer Klub die Fühler ausstrecken.
FC konsultiert Staranwalt
Sollte der Wechsel nach China endgültig platzen, wäre aber offen, was mit der bereits gezahlten Millionenablöse passiert. Der Effzeh will das Geld mit Sicherheit nur ungern rausrücken – und wappnet sich für den Ernstfall. Am gestrigen Montag konsultierte der Bundesligist den Kölner Staranwalt Stefan Seitz. Über zwei Stunden dauerte die Beratung durch den Juristen, der 2015 maßgeblichen Anteil an der Rettung der Warenhausgruppe Karstadt hatte.
FT-Meinung
Das Ergebnis der Posse ist weiter offen. Dass OM die gleiche Summe zahlt wie die Chinesen, ist unwahrscheinlich. Ebenso, dass auf einmal ein anderer Klub mit 35 Millionen Euro auf der Matte des Geißbockheims steht. Die Tür nach China scheint sich jedoch mehr und mehr zu schließen. Dem Vernehmen nach riss am gestrigen Montag der Geduldsfaden von Tianjin, als der gebuchte Flieger nach Peking ohne Modeste an Bord abhob.
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