Transferzeugnis: Die Flop-Elf der Bundesliga-Neuzugänge

von Tristan Bernert
3 min.
Ciro Immobile @Maxppp

In der abgelaufenen Saison gaben die Bundesligavereine soviel Geld für Neuzugänge aus wie niemals zuvor. Nicht jeder Neue entpuppte sich dabei als Verstärkung. FussballTransfers stellt in einer Serie die besten und schlechtesten Neuzugänge der europäischen Topligen vor. Heute: Die Flop-Elf in Deutschlands höchster Spielklasse.

Kurz vor Saisonbeginn legte Hamburger SV auf dem Transfermarkt noch einmal richtig los. Knapp 37 Millionen gab der ‚Dino‘ für neue Spieler aus, nur drei andere Bundesligisten waren spendierfreudiger. Doch die Neuen wussten nicht zu überzeugen, weshalb sich drei Hamburger in der FT-Flopelf wiederfinden. Der VfL Wolfsburg stellte hingegen unter Beweis, dass man auch trotz Fehlgriffen Erfolg haben kann.

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Torwart

Fabian Giefer (ablösefrei/Fortuna Düsseldorf zum FC Schalke 04): Der 25-Jährige verließ Fortuna Düsseldorf mit der Ambition, Stammtorwart bei einem Erstligisten zu werden. Stattdessen fiel er zunächst mit einem Muskelbündelriss und dann mit einer Adduktorenverletzung langfristig aus. 135 Bundesligaminuten sind eine magere Ausbeute, an der Giefer aber nur bedingt schuld ist.

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Abwehr

Sebastian Jung (2,5 Mio./Eintracht Frankfurt zum VfL Wolfsburg): Nach einer überragenden Saison 2013/2014 wurde Jung mit seinem ersten Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft belohnt. Nach einer durchwachsenen Hinserie und einer völlig verkorksten Rückrunde ist der Wolfsburger bei Jogi Löw kein Thema mehr.

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Cléber Reis (3 Mio./Corinthians zum Hamburger SV): Zunächst hatte der Brasilianer Probleme, sich an das Leben in Deutschland zu gewöhnen. Dann bremsten ihn Verletzungen. Unterm Strich bleiben zwölf Bundesligaeinsätze. Einziger, aber sehr wichtiger Lichtblick war seine Vorlage zum entscheidenden Tor von Nikolai Müller im Relegationsrückspiel gegen den Karlsruher SC.

Johnny Heitinga (ablösefrei/FC Fulham zu Hertha BSC Berlin): Mit Heitinga lockte die Hertha einen international erfahrenen Spieler in die Hauptstadt. Dort zeigte er, dass Vorschusslorbeeren nicht viel wert sind. Nach einer schwachen Saison mit wettbewerbsübergreifend nur 14 Einsätzen zieht es den Niederländer zurück in die Heimat zu Ajax Amsterdam.

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Adam Hlousek (1,45Mio./1. FC Nürnberg zum VfB Stuttgart): Zwar kam der Tscheche in 22 Bundesligapartien zum Einsatz, doch er war einer der Schwachpunkte in einer ohnehin wackeligen Stuttgarter Defensive. Die jüngste Verpflichtung von Linksverteidiger Philip Heise, der Hlousek verdrängen soll, ist bereits fix,.

Mittelfeld

Lewis Holtby (6,5 Mio./Tottenham Hotspur zum Hamburger SV): Der ehemalige Nationalspieler spielte zunächst nur auf Leihbasis für den ‚Bundesligadino‘. Doch nach nur drei Spielen musste der HSV den Mittelfeldspieler wegen einer Vertragsklausel fest verpflichten. Bei den Norddeutschen konnte Holtby nie an alte Form anknüpfen. In 28 Einsätzen blieb er torlos.

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Aaron Hunt (ablösefrei/Werder Bremen zum VfL Wolfsburg): Mit sieben Toren und neun Vorlagen als Empfehlung verließ der damalige Stammspieler Werder Bremen gen Wolfsburg. In der abgelaufenen Saison war Hunt mit nur 434 Bundesligaminuten Bankdrücker. In der Winterpause drängte er zwischenzeitlich auf die Rückkehr an die Weser. Das hatten sich alle Beteiligten anders vorgestellt.

Filip Djuricic (400.000 Leihgebühr/Benfica Lissabon zum FSV Mainz 05): Nach nur einem halben Jahr war das Abenteuer Mainz für den serbischen Nationalspieler beendet. Mit nur fünf Startelfeinsätzen konnte der 23-Jährige nicht zufrieden sein. Denn dass er kicken kann, stellte er dann in der Rückrunde beim FC Southampton unter Beweis. Auch bei der U21-Europameisterschaft wusste er zu überzeugen.

Sidney Sam (2,5Mio./Bayer Leverkusen zum FC Schalke 04): Der schnelle Linksfuß kam als Nationalspieler zu den ‚Königsblauen‘. Er geht als suspendierter Sündenbock. Weder unter Jens Keller noch unter Roberto Di Matteo spielte Sam eine große Rolle. Nur elf Einsätze stehen zu Buche.

Nicolai Müller (4,5 Mio./FSV Mainz 05 zum Hamburger SV): Mit seinem Tor zum 2:1-Sieg über den Karlsruher SC im Rückspiel der Relegation sicherte Müller dem HSV den Klassenerhalt. Damit ist dann aber auch fast alles Gute über seine Saison gesagt. Trotz 27 Einsätzen bringt es der Flügelflitzer auf nur ein Tor und vier Vorlagen.

Angriff

Ciro Immobile (19,4 Mio./FC Turin zu Borussia Dortmund): Anstelle des Italieners hätte auch Adrián Ramos in der FT-Flopelf stehen können. Da Immobile jedoch knapp zehn Millionen mehr gekostet hat als sein kolumbianischer Kollege, hat er sich den Platz im Angriff verdient. In 24 Bundesligaspielen schoss er nur drei Tore. Damit trug er maßgeblich dazu bei, dass man in Dortmund die Saison 2014/2015 am liebsten schnell vergessen möchte. Eine Rückkehr nach Italien wird derweil immer wahrscheinlicher.

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