Umbruch bei Hannover 96: Zehn Spieler auf der Kippe

Nach dem immens wichtigen 2:1-Sieg gegen den Hamburger SV kann Hannover 96 langsam aber sicher die Planungen für die kommende Saison – weiterhin im Oberhaus des deutschen Fußballs – vorantreiben. Allerdings blieb man in dieser Spielzeit weit hinter den Erwartungen zurück. Im Sommer soll sich einiges ändern. „Wir werden einen Umbruch in der Mannschaft haben. Denn wir müssen uns einfach weiterentwickeln“, sieht Hannover 96-Präsident Martin Kind gegenüber der ‚Bild‘ den Tatsachen ins Auge. Entsprechend müssen die Niedersachsen am Saisonende wohl zahlreiche Akteure verlassen. Manager Dirk Dufner und Trainer Tayfun Korkut können wohl anfangen, am Kader zu basteln.

Von den Spielern, deren Verträge auslaufen, sieht es aktuell so aus, als würden einzig Didier Ya Konan, Christian Schulz und Leon Andreasen einen neuen Kontrakt erhalten. Die Verantwortlichen in der niedersächsischen Hauptstadt wollen zukünftig nur noch auf Spieler bauen, die sich voll und ganz mit dem Verein identifizieren. Zudem muss natürlich auch die Qualität der entsprechenden Akteure stimmen. Diese Faktoren scheinen in den Augen der Verantwortlichen in einigen Fällen nicht gegeben zu sein. Daher sollen Sébastien Pocognoli, Jan Schlaudraff, Felipe, Christopher Avevor trotz laufender Verträge abgegeben werden.

Während Hamburger SV-Leihgabe Artjoms Rudnves gute Chancen besitzt, dass Hannover die Kaufoption in Höhe von zwei Millionen Euro zieht, wird der tschechische Leihspieler Frantisek Rajtoral (Viktoria Pilsen) mit großer Wahrscheinlichkeit nicht verpflichtet. Offen ist die Zukunft von Salif Sané und Marcelo, die in dieser Saison nicht wirklich überzeugen konnten. Auch der dauerverletzte Christian Pander, der vergangenen Samstag erstmals seit acht Monaten wieder auf dem Feld stand, könnte im Sommer gehen müssen.

Macht auch Huszti den Abflug?

Zudem werden voraussichtlich auch die beiden Leistungsträger Mame Diouf und Weg Szabolcs Huszti die AWD-Arena verlassen. Der Vertrag des Senegalesen läuft aus und der Torjäger unterstrich bereits, dass er diesen nicht verlängern möchte. Auch der Ungar kokettierte zuletzt mit einem Abgang von 96. Ganz oben auf der Wunschliste stehen entsprechend ein Angreifer, ein Linksverteidiger und ein Kreativer für die Mittelfeldzentrale. Ernsthafte Kandidaten kristallisierten sich bislang noch nicht heraus. Sobald man absolute Planungssicherheit hat, wird sich das wohl ändern.

Die Zeichen stehen signifikant auf Umbruch. Nach der Semi-Ära Slomka wird es in Hannover auch langsam Zeit. Die Helden aus den Europapokal-Spielen haben in der Landeshauptstadt ausgedient. Man braucht junges, hungriges Personal, dass sich hundertprozentig mit dem Klub identifiziert. So kann um die Hoffnungsträger Leonardo Bittencourt und Lars Stindl wieder etwas bei den ‚Roten‘ aufgebaut werden.