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Umbruch wider Willen: VfB droht Verlust von sechs Stammspielern

von Matthias Rudolph
3 min.
VfB Stuttgart Daniel Didavi @Maxppp

Der VfB Stuttgart reitet auf einer Erfolgswelle. Können die Schwaben ihre Form in den kommenden Wochen einigermaßen konservieren, dürfte das Thema Abstiegskampf relativ schnell abgehakt sein. Das Team, das sich jetzt erst wirklich gefunden hat, wird im Sommer aber wohl wieder auseinandergerissen.

Jürgen Kramny hat den VfB Stuttgart sukzessive wieder in die Spur gebracht. In seinem ersten Spiel als Coach des Bundesligisten musste der 44-Jährige noch eine 1:4-Niederlage bei Borussia Dortmund schlucken. Es folgten zwei Unentschieden gegen Bremen und Mainz, ehe der VfB vier Spiele in Serie gewann. Den Pokalerfolg gegen Eintracht Braunschweig mit eingerechnet. So kann es weitergehen aus VfB-Sicht.

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Allzu lange werden sich die Verantwortlichen und Fans am Wasen aber nicht über das funktionierende Gebilde freuen dürfen. Denn schon im Sommer steht ein Umbruch wider Willen auf dem Programm. Dessen ist sich auch Robin Dutt bewusst. „Wir müssen damit rechnen, dass es im Sommer Veränderungen gibt. Manche Dinge liegen nicht in unserer Hand“, so der Sportchef laut ‚Stuttgarter Zeitung‘.

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Kurve zu spät gekriegt?

Dutt spielt damit in erster Linie auf Daniel Didavi und Martin Harnik an. Die Verträge der beiden Offensivspieler laufen zum Saisonende aus. Sowohl Eigengewächs Didavi (Wolfsburg, Leverkusen) als auch der unlängst wieder ins Mannschaftstraining eingestiegene Harnik (Schalke) können sich über mangelnde Anfragen nicht beklagen. Eine Verlängerung ist in beiden Fällen unwahrscheinlich. Der VfB müsste schon eine herausragende Rückrunde hinlegen, um Argumente zu liefern. Zu viele Punkte ließ man in der Hinrunde liegen.

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Schon jetzt gesprächsbereit sind dagegen Georg Niedermeier und Daniel Schwaab, deren Arbeitspapiere ebenfalls im Sommer auslaufen. Eigentlich hatte man sich am Neckar schon gegen eine Ausdehnung der Zusammenarbeit entschieden. Doch Niedermeier und Schwaab bilden das aktuelle Innenverteidiger-Duo und sorgen für Stabilität. Zudem gehören die beiden zu den Führungsspielern. Dutt wird sich also gut überlegen, ob er die umgänglichen Defensiv-Spezialisten ablösefrei ziehen lässt. Erschwert werden die Entscheidungen durch die Verletzung, die sich Leihspieler Federico Barba am gestrigen Dienstag zugezogen hat. Der VfB wollte sich in den kommenden Wochen ein genaues Bild von dessen Fähigkeiten machen, um dann auch dem vorhandenen Personal eine klare Tendenz mitteilen zu können.

Einer muss die Kasse füllen

Um den drohenden personellen Aderlass mit Neuzugängen auffangen zu können, muss Stuttgart wohl noch einen Leistungsträger zu Geld machen. Kandidaten sind allen voran Filip Kostic und Daniel Ginczek. Erstgenannter steht nicht nur beim FC Schalke 04 auf der Wunschliste. Auch Klubs aus der Premier League haben die Fühler ausgestreckt. Liegt im Sommer ein Angebot jenseits der 20 Millionen Euro auf Dutts Schreibtisch, ist der VfB wohl zum Verkauf gezwungen.

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Ginczek hingegen kann für festgeschriebene 15 Millionen gehen. Der monatelange Ausfall des Torjägers lässt seinen Arbeitgeber aber hoffen, dass eine Offerte in dieser Höhe ausbleibt. Für den Fall der Fälle haben die Stuttgarter mit Artem Kravets aber einen Stürmer in der Hinterhand. Die Leihgabe aus Kiew kann bei Bedarf für fünf Millionen gehalten werden.

Dutt und seinen Kollegen stehen folglich arbeitsreiche und richtungsweisende Monate bevor. Daran ändert auch der jüngste sportliche Aufschwung nichts. Umso mehr wird sich der Sportvorstand freuen, dass sich neben den genannten Wechselkandidaten vermehrt auch andere Spieler in den Vordergrund spielen. Timo Werner ist langfristig gebunden. Kapitän Christian Gentner hat einer Vertragsverlängerung schon mündlich zugestimmt. Und auch Lukas Rupp sendet in der ‚Sport Bild‘ positive Signale: „Gegen eine Verlängerung würde ich mich mit Sicherheit nicht wehren.“ Eine ähnliche Aussage von Didavi würde Dutts Planungen deutlich vereinfachen.

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