Unter der Lupe: Deshalb holte Bayer Guardado

von Lukas Heimbach
2 min.
Bayer 04 Leverkusen José Andrés Guardado Hernández @Maxppp

Das Wintertransferfenster ist verriegelt. Die Vertreter der Bundesligisten haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihre Teams bestens für die Rückrunde zu rüsten. FussballTransfers nimmt die Neuzugänge genau unter die Lupe und beleuchtet die Hintergründe für den Transfer. Heute: Andrés Guardado.

Während zunächst vieles darauf hindeutete, dass Bayer Leverkusen im Winter keinen namhaften Akteur mehr verpflichten würde, überraschten die Rheinländer kurz vor Transferschluss mit dem Mexikaner Andrés Guardado. Mit dem Linksfuß der auf Leihbasis vom FC Valencia kommt, hatten zuvor nur die Wenigsten gerechnet. Zumal im Vorfeld nahezu keine Informationen über Verhandlungen zwischen Valencia und Bayer an die Öffentlichkeit gelangten.

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Der mexikanische Nationalspieler wurde in der Jugend als offensiver Flügelspieler ausgebildet und galt einst als Mega-Talent. 2007 wechselte der damals 21-jährige Youngster für sieben Millionen Euro von Atlas Guadalajara zu Deportivo La Coruña. Ein größere Summe war zuvor niemals für einen Mexikaner bezahlt worden. Den ganz großen Erwartungen konnte der 1,69 Meter kleine Tempodribbler jedoch nie gerecht werden.

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Nach fünf Jahren bei La Coruña (134 Spiele, 23 Tore) verabschiedete sich Guardado gen Valencia. In der Segunda División hatte der langhaarige Techniker zuvor elfmal getroffen und den Ex-Makaay-Klub somit vor seinem Abschied zum Wiederaufstieg geschossen. Dort wurde der wendige Außenspieler peu à peu zum Linksverteidiger umfunktioniert.

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In der zurückliegenden Hinserie brachte es der 27-Jährige auf 16 Einsätze. Valencia plagen große finanzielle Näte, weshalb die ‚Fledermäuse‘ dazu gezwungen sind, zahlreiche Leistungsträger ziehen zu lassen. Leverkusen schlug zu.

Mehr Zug in Offensiv-Aktionen

Bayer fahndete seit Monaten nach einem Linksverteidiger von internationalem Format. Sebastian Boenisch genügt diesen Ansprüchen nur sehr bedingt. Der 20-jährige Konstantinos Stafylidis gilt als großes Talent, blieb den Nachweis bislang jedoch schuldig. Zuletzt rückte Youngster Emre Can, der im Sommer vom FC Bayern an den Rhein gekommen war, auf die linke Abwehrseite. Etatmäßig im defensiven Mittelfeld beheimatet, löste der ebenfalls 20-jährige Deutsch-Türke seine Aufgabe solide. Seine Qualitäten kann der athletische Rechtsfuß Can im Mittelfeld-Zentrum wesentlich besser ausleben.

Entsprechend ist die Verpflichtung von Guardado auf den ersten Blick betrachtet durchaus sinnvoll. Am Wochenende saß der Mexikaner gegen den VfB Stuttgart noch auf der Tribüne. Freitagabend könnte er gegen Borussia Mönchengladbach bereits den Sprung in die Startelf schaffen. Dabei soll der 27-jährige auf seiner linken Abwehrseite insbesondere für Druck im Offensivspiel sorgen. Linksaußen Heung-Min Son steht meist etwas eingerückt im 4-3-2-1-System von Bayer, sodass der schnelle Mexikaner ihn dynamisch hinterlaufen kann.

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Voraussichtlich soll er als Gegenstück zum eher solide auftretenden Giulio Donati agieren, der zwar gute Flanken bringen kann, im Spiel nach vorne häufig jedoch etwas behäbig wirkt. Guardadaos kleine, flinke Schritte erinnern vom Laufstil her an Lionel Messi, wenngleich fußballerisch eine Lücke zwischen beiden klafft.

Mit Tempovorstößen über links soll Guardado die Offensiv-Aktionen Leverkusens unberechenbarer machen. Dabei stößt er gerne in die Nahtstelle der gegnerischen Abwehrkette. Flanken bringt der technisch-versierte Dribbler bevorzugt mit viel Schnitt vors Tor. Zudem kann der Nationalspieler Mexikos der ‚Werkself‘ mit der Erfahrung von 149 Primera División-Spielen sowie sieben Einsätzen in der Königsklasse weiterhelfen.

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Auf dem Papier also ein sehr sinnvoller Transfer, den Rudi Völler und Co. im Winter eingtütet haben. Aber bekanntlich ist Fußball kein Spiel der Konjunktive und es bleibt abzuwarten, wie Guardado seine Fähigkeiten in der Praxis umsetzt.

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