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Matip Reloaded: Englische Topklubs umgarnen Kolasinac

von Lukas Heimbach
2 min.
Lieferten sich rassige Duelle: Sead Kolasinac (l.) und Christian Pulisic (r.) @Maxppp

Vergangenen Sommer verlor Schalke 04 mit Joel Matip ein Eigengewächs an den FC Liverpool – ohne monetäre Entschädigung. Das soll nicht noch einmal passieren.

Nach nicht einmal fünf Minuten waren Samstagabend auch die letzten Zweifel ausgeräumt: Es war Derbyzeit. Sead Kolasinac segelte mit einer beherzten, leicht übermotivierten Grätsche an Christian Pulisic heran – und säbelte den Dortmunder um. Ein Ausrufezeichen raunte durch den Signal-Iduna-Park. Ein Ausrufezeichen, das allerdings zwingend Gelb bedurft hätte. Denn was Kolasinac herzlich egal sein durfte, beeinflusste sein Spiel maßgeblich.

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Der bosnische Nationalspieler verkörperte den Begriff Derbymodus, er brannte 90 Minuten. Und machte eines der besten Profispiele seiner Karriere. Das aber wäre kaum möglich gewesen, hätte der Linksverteidiger zuvor den Gelben Karton gesehen. Dann wiederum hätte er sein Spiel, das vor allem von seiner Mentalität und Aggressivität im Zweikampf lebt, umstellen müssen. Andernfalls wäre er akut Gelb-Rot gefährdet gewesen. Aber: Fußball ist kein Spiel der Konjunktive und Kolasinac konnte voll überzeugen, vor allem defensiv. Nicht nur die Fans von Schalke 04, sondern dem Vernehmen nach auch Beobachter aus England.

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Vertrag läuft aus

Nach Informationen der ‚Bild‘ beschäftigen sich gleich mehrere Klubs aus der Premier League mit dem 23-jährigen Badener: darunter der FC Liverpool, der FC Chelsea und West Ham United. Das wundert kaum, denn Kolasinac scheint aufgrund seiner physischen sowie mentalen Konstitution wie geschaffen für den englischen Fußball. Gerade Jürgen Klopp und der FC Liverpool suchen dringend nach einem Linksverteidiger. Alberto Moreno ist nicht unumstritten und Klopps einzige Option. Schon im Sommer bedienten sich die Reds bei Schalke und holten Joel Matip an die Anfield Road.

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Das Problem von Königsblau: Kolasinac‘ Vertrag läuft aus. Und aufgrund der Konkurrenzsituation mit Abdul Rahman Baba und Dennis Aogo ist die Verlängerung alles andere als Formsache. Es müsse „von beiden Seiten passen. Ich habe keinen Zeitdruck“, erklärte der Profi unlängst im ‚kicker‘. Den Spielball sieht der Bosnier, der 2011 vom Karlsruher SC kam, dabei auf Seiten von S04. Dass der Verein auf ihn zukommt, „wünscht man sich“. Das könnte in Kürze passieren, deutet Manager Christian Heidel in der ‚Bild‘ an: „Sead ist ein echter Schalker Junge, den wir sehr gerne behalten würden.“

FT-Meinung: Bei Kolasinac ist Schalke wieder einmal im Dilemma. Kann er an seine Form gegen den BVB anknüpfen, ist der 23-Jährige eine echte Verstärkung für sein Team, weckt aber auch zunehmend Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz. Geld und Prestige von der Insel dürften Verhandlungen für Schalke schwierig gestalten. Gewährt Trainer Markus Weinzierl aber Baba den Vorzug auf links, wächst die Unzufriedenheit bei Kolasinac. Eine Vertragsverlängerung wäre dann unwahrscheinlich. Variante eins scheint sinniger.

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