„Kämpfen mit Zähnen und Klauen“ – kein Ausverkauf beim BVB

Anstatt zu Paris St. Germain oder zum FC Arsenal zu wechseln, unterschrieb Pierre-Emerick Aubameyang im vergangenen Sommer einen neuen Vertrag bis 2020. Marco Reus schlug im Frühjahr millionenschwere Angebote in den Wind und verlängerte bis 2019. Und auch Henrikh Mkhitaryan, Ilkay Gündogan sowie Mats Hummels konnten von einem Verbleib – wenn auch bislang noch nicht von einer Vertragsverlängerung – überzeugt werden.

„Im Frühjahr war Hummels schon zu Ostern bei Manchester United, Mkhitaryan kurz danach in Turin und Gündogan bei Bayern München. Am Ende sind sie alle hier geblieben – und wir sind ruhig geblieben“, blickt Hans-Joachim Watzke im Interview mit dem ‚kicker‘ auf den Sommer zurück und garantiert: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich so ähnlich wieder zutragen wird. Wir werden um jeden unserer Stars mit Zähnen und Klauen kämpfen und können das auch wirtschaftlich darstellen.“

Verdoppeltes Gehaltsvolumen

Vor allem finanziell kann der BVB seinen Stars deutlich mehr bieten als noch vor wenigen Jahren. „Wir stehen aktuell an 7. Stelle des UEFA-Rankings und können sukzessive auch wirtschaftlich mithalten. Nicht auf dem Niveau wie Real Madrid, Barcelona oder Bayern München – aber deutlich besser als noch vor drei, vier Jahren. Gegenüber dem Meisterjahr 2011 sind wir heute in der Lage, mehr als das Doppelte an Gehaltsvolumen einzubringen“, so Watzke, der auch im besonnenen Umfeld des Pokalfinalisten einen Vorteil sieht:

„Wir gehen sehr pfleglich mit der Karriere unserer Spieler um. Wir machen keine Politik. Wir behandeln die jeweiligen Themen ruhig und besonnen. Die Ruhe für Entwicklungen in diesem Klub ist ein hohes Gut. Wir können eine ganze Menge in die Waagschale werfen, ich verweise nur auf die vier Endspielteilnahmen seit 2012.“

Watzke bei Gündogan „ganz entspannt“

Im Falle Gündogan ist noch keine Entscheidung gefallen, ob der Mittelfeldmotor, dessen Vertrag 2017 ausläuft, die ‚Schwarz-Gelben‘ verlässt. „Wir müssen festhalten, dass es immer mal wieder Spieler geben wird, die vielleicht über ein Angebot von Barcelona oder Real Madrid nachdenken werden. Das Gros der restlichen 200 Vereine, die es in diesem Bereich in Europa gibt, klammern unsere Spieler in der Regel schon aus. Es gibt nicht viele Klubs, bei denen Gündogan sagt: ‚Da verbessere ich mich.‘ Ich sehe das ganz entspannt.“

Klar ist aber auch, dass der BVB aus wirtschaftlichen Gründen im kommenden Sommer verkaufen müsste sofern Gündogan nicht verlängern sollte. Gleiches gilt für Mkhitaryan.