Watzke kämpft um Hummels – Ersatz käme aus Leverkusen

„Es ist eine sehr schwierige Entscheidung. Ich denke, wenn ich sie irgendwann getroffen habe und sie im Nachhinein dann erkläre, werden alle verstehen, warum es so schwierig für mich ist. Es kostet mich jede Nacht bestimmt eine halbe Stunde vor dem Einschlafen seit einigen Wochen“, lässt ein sichtlich bewegter Mats Hummels nach dem gestrigen DFB Pokal-Finaleinzug tief blicken und verrät: „Ich habe mir ein Datum gesetzt, das behalte ich aber für mich, da ich befürchte, das nicht einhalten zu können.“

Ilkay Gündogan wird Borussia Dortmund aller Voraussicht nach verlassen. Der Wechsel des Mittelfeldlenkers trifft den BVB hart. Hinter den Kulissen ist man sich aber einig, dass ein Spielertyp wie Gündogan leichter auf dem Transfermarkt zu finden ist als Kapitän Hummels. Zumal die ‚Schwarz-Gelben‘ auch einiges an Investitionskapital zur Verfügung haben. Einen Ersatz für Hummels zu finden, der vor allem auch charakterlich der Fixpunkt im BVB-Kader ist, gleicht einer Herkulesaufgabe.

Der BVB kämpft um seinen Kapitän

Kein Wunder also, dass Hans-Joachim Watzke alles versuchen wird. „Um Mats werde ich kämpfen, wie ich noch nie um einen Spieler gekämpft habe“, kündigt der BVB-Chef gegenüber der ‚Süddeutschen Zeitung‘ an. Das Hummels-Interview von gestern belegt, wie viel Herzblut des Abwehrchefs in Borussia Dortmund steckt. Auf der anderen Seite lassen die Aussagen aber massig Interpretationsspielraum.

Mittlerweile wird darüber spekuliert, dass es der FC Bayern ist, der Hummels nicht mehr schlafen lässt. Die Aussagen von gestern Abend könnten damit zumindest erklärt werden. Und auch Vater und Berater Hermann will eine Rückkehr nicht mehr ausschließen. Der BVB-Kapitän ist sich bewusst, welche Tragweite ein solcher Transfers hätte und was er den Dortmunder Fans damit antun würde. Aus Sicht der Bayern wäre die Verpflichtung des 46-fachen Nationalspielers aber folgerichtig.

Ersatz bereits gefunden?

2009 feierte Hummels mit der deutschen U21-Nationalmannschaft den Europameistertitel. Bereits ein Jahr zuvor holte Ömer Toprak mit seiner U19 den EM-Titel nach Deutschland. Wie die für gewöhnlich bestens informierten ‚RuhrNachrichten‘ sowie der ‚kicker‘ unisono berichten, wäre der in Ravensburg geborene Deutsch-Türke der Topkandidat auf die Hummels-Nachfolge.

Der 26-Jährige steht bei Bayer Leverkusen noch bis 2018 unter Vertrag. Die Dortmunder Lokalzeitung geht von einer Ablöse in Höhe von 15 Millionen Euro aus. Ein Preis, den der BVB locker bezahlen könnte. Topraks Spielintelligenz erinnert sicher an die von Hummels, wenngleich der Innenverteidiger aus der Talentschmiede des SC Freiburg nicht die Präsenz des Weltmeisters ausstrahlt. Laut ‚kicker‘ wäre der 23-fache türkische Nationalspieler aufgrund der Kadertiefe aber nur dann ein Thema, wenn sein potenzieller Vorgänger tatsächlich die Koffer packt.