Werder am Abgrund: Allofs droht mit Rücktritt – Stadt muss für Stadion bürgen

von David Weiss
2 min.
Werder Bremen Thomas Schaaf @Maxppp

Die Krise um Werder Bremen verschärft sich. Manager Klaus Allofs, der zuletzt von Aufsichtsratsboss Willi Lemke ein Ultimatum für seine Vertragsverlängerung bekam, spricht offen von Rücktritt. Die ohnehin hochexplosive Situation wird dadurch verschärft, dass die finanzielle Situation des Vereins offenbar so kritisch ist, dass die Stadt Bremen für den letzten Kredit für den Ausbau des Weser Stadions bürgen musste.

Bei Werder Bremen tobt ein Richtungsstreit. Die sportliche Führung um Klaus Allofs und Thomas Schaaf kämpft um eine sportlich wettbewerbsfähige Mannschaft. Für diese müsse man finanziell auch „ein kalkulierbares Risiko“ eingehen, plädiert das Führungsduo. Auf der anderen Seite steht der Aufsichtsrat um Willi Lemke, der über die Finanzen des Vereins wacht und ohne die ausbleibenden Champions League-Einnahmen eine wirtschaftliche Schieflage des Klubs befürchtet. Das Kontrollgremium hat deshalb alle Transferbemühungen gestoppt und Allofs aufgefordert, er müsse zuerst Spieler verkaufen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Problematischer wird die Situation dadurch, dass Allofs und Lemke bereits seit einigen Jahren um die Vorherrschaft im Klub ringen. Der Machtkampf ist über die Transferfrage eines weiteren Abwehrspielers offen ausgebrochen. Lemke drohte Allofs jüngst damit, seinen 2012 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, sollte dieser die nächste Einladung für Gespräche über eine Ausdehnung seines Kontrakts ausschlagen. Der Manager kontert und droht mit Rücktritt. „Wenn es nicht mehr passen sollte, wir unsere Arbeit nicht mehr machen können, wie wir sie uns vorstellen, wenn die Chemie nicht mehr stimmt – ist es durchaus möglich, dass man dann getrennte Wege geht“, erklärt der 54-Jährige in der Syker ‚Kreiszeitung‘. Noch gehe die Tendenz aber nicht in diese Richtung.

Lese-Tipp Werder: Njinmah fällt weiter aus

Dass der Klub auf wirtschaftlich schwachen Füßen steht, vermag zu verwundern. Werder spielte in den vergangenen Jahren immer international, davon meist in der Champions League. Seit 2004 machte der Klub jedes Jahr Gewinne. Ein Grund für die Probleme in der Kasse scheint der Umbau des Weser Stadions zu sein. Dieser wurde mit 16,5 Millionen Euro teurer als geplant.

Unter der Anzeige geht's weiter

Wie der ‚Weser Kurier‘ berichtet, wollte Werder diese Summe über zwei Kredite finanzieren. Das erste Darlehen in Höhe von 6,5 Millionen Euro erhielten die Hanseaten demzufolge problemlos. Das zweite Darlehen über zehn Millionen Euro verweigerten die Banken dem Verein. Die Stadt Bremen musste für den Kredit bürgen, sonst wären die Gelder nicht geflossen. Alle Verantwortlichen erklären, der Umbau des Stadions habe nichts mit den aktuellen Transferproblemen zu tun. Dass Werder den zweiten Kredit nicht ohne fremde Bürgschaft bekommen hat, ist allerdings ein Hinweis darauf, wie es um die Bremer Finanzen bestellt zu sein scheint.




Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter