Xhaka: „Mein Denken ist anders als das in Gladbach“

von Tobias Feldhoff
2 min.
Borussia VfL Mönchengladbach Granit Xhaka @Maxppp

Granit Xhaka sucht nach seiner Form. Doch nicht nur sportlich gestalten sich die ersten Monate bei Borussia Mönchengladbach für den Neuzugang aus der Schweiz bescheiden. Auch die Mentalität beim Bundesligisten macht dem erfolgsverwöhnten Youngster zu schaffen.

Mehr als acht Millionen Euro Ablöse hat Borussia Mönchengladbach für Granit Xhaka auf den Tisch gelegt. Eine Summe, an der sich der junge Schweizer messen lassen muss. „Ich bin weder ein Messi noch ein Ronaldo, die allein für den Unterschied sorgen können. Ich brauche die Unterstützung der Kollegen“, erklärt der 20-Jährige gegenüber dem Züricher ‚Tages-Anzeiger‘ und macht damit deutlich, woran es bislang hakt beim letztjährigen Tabellenvierten.

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Persönlich bin ich eigentlich zufrieden“, sagt er zwar, doch insbesondere die Mentalität beim Bundesliga-Zehnten macht dem selbstbewussten Mittelfeldspieler zu schaffen. „Mein Denken ist halt nicht das gleiche wie jenes in Gladbach“, berichtet der Youngster, „nach meiner Ankunft hörte ich oft von den neuen Kollegen: „Wir müssen hoffen, dass wir nicht absteigen.“ Ich dachte: Was ist das für eine Mentalität? Das kannte ich von Basel her nicht, da ging es nur ums Siegen.“

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Neben der grundsätzlichen Einstellung seiner Kollegen ist Xhaka vor allem der Disput mit Marc-André Ter Stegen sauer aufgestoßen. Der Torhüter hatte den Neuzugang bei der Europa League-Niederlage gegen Fenerbahçe Istanbul auf dem Weg in die Kabine angeschrien. „Nicht einmal meine Eltern gehen mit mir um, wie er es getan hat. Er ist gleich alt wie ich, und ich lasse mir nicht alles gefallen“, wettert Xhaka, „es kam zu einem Disput im Kabinengang, und ich dachte: Bin ich im falschen Film? Das bekamen halt Journalisten mit. Am anderen Tag kam es zur Aussprache, bei der ich deutlich machte, dass ich nicht alles hinnehme.“

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Insgesamt verlaufen die ersten Wochen für den Neu-Gladbacher alles andere als nach Wunsch. „Meine Karriere verlief bisher sehr erfolgreich, ich habe aus Basler Zeiten drei Titel im Sack. Zwei Jahre lang war alles nur positiv. Mit Mönchengladbach erlebte ich eine erste Minikrise, das war für mich etwas Neues“, blickt der technisch versierte Linksfuß zurück. Ob vor der Abwehr oder auf der Zehn – so recht hat Xhaka das System von Lucien Favre noch nicht verinnerlicht.

Für seine Zukunft hat der Nationalspieler das Ziel England im Blick: „Ich hatte als Kind schon immer den Traum, einmal in England spielen zu dürfen. Dieser Fußball passt zu mir, die Premier League reizt mich wahnsinnig.“ Zunächst sollte sein Fokus allerdings darauf liegen, sich mit der Borussia in der Bundesliga zu behaupten.

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