Neue Transfermarkt-Frist in England: Die Bundesliga muss umdenken

von Remo Schatz - Quelle: kicker
2 min.
Macher am Niederrhein: Max Eberl @Maxppp

In der Bundesliga ist Max Eberl als absoluter Transfer-Frühstarter bekannt. In der Regel hat der Manager den neuen Kader von Borussia Mönchengladbach finalisiert, bevor in der Bundesliga der letzte Pfiff der alten Saison ertönt. In diesem Jahr hält sich Eberl auffallend zurück – aus gutem Grund.

Max Eberl hat sich in den vergangenen Jahren einen ausgezeichneten Ruf als Transfer-Ass erarbeitet, der ihn vor einem Jahr – hätte er denn gewollt – einen Schreibtisch an der Münchener Säbener Straße eingebracht hätte. Und natürlich hat sich der Experte längst auf die neuen Vorzeichen auf dem europäischen Transfermarkt vorbereitet sowie Strategien entwickelt.

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Der Fußballmarkt hat sich in den vergangenen zwei Jahren noch einmal extrem verändert. Das muss man in seiner Planung berücksichtigen – und die eigene Transferstrategie anpassen. Schnell zu sein und bei Chancen zuzugreifen, das gilt immer noch. Aber gerade die Veränderungen in England wirken sich stark auf uns in Deutschland aus. Das gilt für uns bei Borussia Mönchengladbach ganz sicher. Und ich denke, für die Bundesligaklubs generell“, erklärt der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach im ‚kicker‘.

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Gemeint sind die veränderten Transferfristen. Während der deutsche Markt wie gewöhnlich am 31. August seine Pforten schließen wird, dürfen die englischen Klubs ihren Kadern lediglich bis zum 9. August neue Spieler hinzufügen. Daraus ergeben sich für die Bundesliga-Mannschaften vor allem große Chancen. Der Transfermarkt wird allerdings zweigeteilt sein.

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Zweigeteilter Transfermarkt

In der ersten Phase wird es für die Bundesligisten darum gehen, ihre wechselwilligen und in England gefragten Spieler möglichst teuer zu verkaufen. Für die zweite Phasen sollten die deutschen Klubs dann noch genügend Kapazität im Kader frei haben, um sich das ein oder andere Transferschnäppchen sichern zu können. Auf der Insel wird es wohl bis Ende August den ein oder anderen aufgeblähten Kader geben, der verkleinert werden muss.

Wahrscheinlich finden wir ab Mitte August einen ‚normaleren‘ Transfermarkt mit ‚normaleren‘ Preisen vor. Wenn man seinen Kader bis dahin schon geschlossen hat, könnte man eine vielversprechende Transferchance, die sich plötzlich eröffnet, verpassen“, prognostiziert Eberl und gibt zu bedenken: „Wenn sich im August noch ein extremer Transfer mit einer höchst lukrativen Ablöseeinnahme entwickelt, möchte man die Kaderplätze nicht schon geschlossen haben. Mittlerweile sprechen wir ja von Größenordnungen im Bereich von 30, 40 oder 50 Millionen Euro. Deshalb versuchen wir in Gladbach zwar schon jetzt, verschiedene Dinge umzusetzen. Aber wir wollen uns eben auch Luft lassen und beobachten, wie sich die Marktsituation entwickelt.

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Dazu kommt noch die Weltmeisterschaft in Russland, die sich traditionell auf die Marktwerte ihrer Shootingstars auswirken wird. Alles Variablen, die Eberl in seiner Transfergleichung berücksichtigt hat: „Die WM, der im Vergleich zur Bundesliga frühe Transferschluss in England und die generelle Entwicklung auf dem Markt - das sind schon elementare Faktoren, die in diesem Sommer zusammenkommen und für unsere Überlegungen in Sachen Transferstrategie eine Rolle spielen.

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