Zwischen Ausbildung und Ausverkauf – die deutschen Talentschmieden (5/6)

von David Weiss
2 min.

Sie sind die Projektionsfläche für die Träume der Fans, das Salz in der Suppe eines jeden Vereins und oftmals auch deren Tafelsilber, wenn sie vielleicht irgendwann zu einem größeren Verein wechseln. Junge Talente wie Thomas Müller, Philipp Bargfrede oder Joel Matip schafften in der vergangenen Saison den Sprung ins Profilager und zählen mittlerweile zu unverzichtbaren Akteuren ihrer Klubs.

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Ob aus finanziellem Zwang oder nach eigenem Selbstverständnis – das Prädikat ‚Ausbildungsverein‘ bescheinigt dem jeweiligen Klub eine herausragende Jugendarbeit. FußballTransfers stellt die sechs deutschen Klubs mit den in den letzten Jahren erfolgreichsten Talentschmieden vor.

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Heute: FC Hansa Rostock

Hansa geriet in den letzten Jahren aus dem Blick der ganz großen Fußball-Öffentlichkeit. Erst, als die einstmals so stolze Kogge im Sommer 2010 kenterte und in die dritte Liga versank, wurde vielen Beobachtern schmerzlich bewusst, dass eines der früheren Flaggschiffe des ostdeutschen Fußballs droht, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

Rostock gewann den letzten ostdeutschen Meistertitel 1991. Vier Jahre später freute sich die Hansa mit René Schneider. Der spätere Dortmunder wurde als erster Ostdeutscher in die Gesamtdeutsche Nationalmannschaft berufen. Grundlegend für diese großen Erfolge war die herausragende Jugendarbeit an der Ostsee. Rostock bezeichnet sich selbst mit stolz als ‚Ausbildungsverein‘.

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Grundlegend für die Rostocker Philosophie in der Jugendarbeit ist die Kooperationen mit Schulen in der Region, die mit dem Titel ‚Eliteschule des Fußballs‘ ausgezeichnet werden. Durch die Rostocker Ausbildung liefen auf diese Weise Akteure wie Oliver Neuville, Marko Rehmer, Carsten Jancker, Stefan Beinlich, René Rydlewicz und zuletzt die Brüder Toni und Felix Kroos.

Aber die Rostocker wurden Opfer ihres wirtschaftlich schwachen Umfeldes und den Begehrlichkeiten der großen Klubs. In der Saison 1998/99 nahm der Klub sogar am UI-Cup teil, doch zu Beginn des Jahrtausends musste sich Hansa immer wieder von großen Namen trennen, um den eigenen Etat decken zu können.

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Es folgte der nicht abwendbare Abstieg der Profi-Abteilung, während die Jugend noch immer wie zu den besten Zeiten strahlt. Der aktuelle A-Jugend-Meister kommt von der Ostsee. Aber wieder musste der Klub schmerzliche Abgänge der eigenen Talente verkraften. Felix Kroos, der erste Rostocker, der je die Fritz-Walter-Medaille (Nachwuchsspieler des Jahres) gewann, wanderte zu Werder Bremen ab. Zwischen Ausbildung und Ausverkauf: An der Ostsee ist dies Alltag.




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