Benfica - FC Bayern: Die Spieler in der Einzelkritik

von Lukas Heimbach
3 min.
Die Bayern bejubeln das erleichternde 1:1 durch Arturo Vidal @Maxppp

Elf Minuten stand der FC Bayern unter Schock. Dann erlöste Vidal die Münchner mit dem 1:1. Thomas Müller legte kurz nach Seitenwechsel nach. Talisca sorgte sehenswert noch einmal für Spannung. Am Ende aber zieht der deutsche Rekordmeister gegen sein portugiesisches Pendant nach einem 2:2-Remis souverän ins Halbfinale der Champions League ein.

Manuel Neuer: Bis zum 0:1-Rückstand nicht einmal gefordert. Dann sah auch der Weltmeister nicht glücklich aus, wenngleich er sich wohl auf seine Vorderleute Alaba und Martínez verließ. Verschätzt hat er sich dennoch. Beim fulminanten 2:2 ohne Chance.

Unter der Anzeige geht's weiter

Philipp Lahm: Sorgte im Spiel nach vorne für deutlich mehr Akzente als sein Gegenüber Alaba. Wenn es offensiv gefährlich wurde, ging es meist über Lahms Seite. So wie beim Ausgleich, als er schaf hereinflankte, sodass Ederson nur vor die Füße Vidals prallen lassen konnte. Auch danach ohne Fehler, immer aktiv.

Lese-Tipp Platz für Tah: Das ist Bayerns Verkaufskandidat

Joshua Kimmich: Ließ sich defensiv nichts zu Schulden kommen. Strahlte im Spielaufbau lässige Souveränität aus. Die Rolle als Innenverteidiger steht dem 21-Jährigen immer besser.

Unter der Anzeige geht's weiter

Javi Martínez: Sicher im Spielaufbau, aber nicht selten einen Schritt zu spät. So wie beim 0:1-Gegentreffer, als die mangelnde Spielpraxis des Basken zum Tragen kam. Gegen Jiménez stand Martínez falsch und konnte das Einnicken des Mexikaners zur Führung Benficas nicht verhindern. Machte seinen ersten Stellungsfehler mit seiner Kopfballvorlage zur 2:1-Führung wieder wett. War in der 74. mit der gelben Karte sehr gut bedient, als er vor dem Freistoßtor zum 2:2 gegen den eingwechselten Guedes vermeintlich die Notbremse zieht. Vor dem Halbfinale muss der Spanier zwingend an seinem Stellungsspiel arbeiten.

David Alaba: Kam wie Nebenmann Martínez beim Gegentreffer zu spät. Machte im Zusammenspiel mit Ribéry ungewohnt wenig Alarm auf dem linken Flügel. Präsentierte sich deutlich unter Form, was auch dem Österreicher selbst nicht verborgen blieb. Fiel folglich hin und wieder mit ungewohnten Unsicherheiten auf. Erste gute Aktion beim Abseitstor von Müller.

Unter der Anzeige geht's weiter

Xabi Alonso: Das spanische Metronom kommt zunehmend in die Jahre. Champions League scheint mitunter zu schnell für den adrett frisierten Strategen. Trotz souveränen Passspiels vermehrt zu behäbig im Spielaufbau. Nicht selten einen Schritt zu spät. Mit abnehmendem Spieltempo fand Alonso in der zweiten Halbzeit etwas besser in die Partie.

Arturo Vidal: Biss sich nach anfänglich wackiligem Passspiel über den Kampf zurück in die Partie und zeichnete sich fortan als der Aktivposten im Bayernspiel aus. Übte beim 0:1 zu wenig Druck aus und kam so den entscheidenden Schritt gegen Eliseu zu spät, der butterweich Jiménez bediente. Leitete seinen Treffer zum Ausgleich selbst ein. Schaltete sich immer wieder ins Angriffsspiel ein und belohnte sein arbeitsintensives Spiel mit dem Ausgleichstreffer, als ihm der Abpraller eine Lahm-Flanke aus 18 Metern Schussposition für die Füße fiel. Wurde nach seinem Tor noch selbstsicherer. Holte sich glücklicherweise nicht die dritte gelbe Karte ab. Bester Mann auf dem Platz.

Unter der Anzeige geht's weiter

Thiago: Zeigte sich immer anspielbereit. War defensiv und offensiv präsent. Konnte jedoch verhältnismäßig selten Akzente setzen.

Douglas Costa: Konnte in Durchgang eins auf seiner rechten Seite für wenig Gefahr sorgen und blieb verhältnismäßig blass. Bediente Lahm bei dessen Flanke zum 1:1. Kam nach der Führung deutlich besser ins Spiel, als er in den sich öffnenden Räumen seine Schnelligkeit ausspielen konnte. Verpasste zweimal auf 3:1 zu erhöhen.

Franck Ribéry: War längst nicht der unberechenbare Unruheherd wie in den vergangenen Wochen. Harmonierte nicht wie gewohnt im Zusammenspiel mit Alaba. Fand nach dem alkoholfreien Pausen-Portwein mehr Bezug zum Spiel.

Thomas Müller: Versuchte mit etlichen Läufen entlang der Viererkette die Abwehr auseinanderzuziehen. Hatte daher vergleichweise wenig Ballkontakte, da er in erster Linie Räume für seine Kollegen versuchte zu kreieren. Strahlte mit seiner Präsenz dennoch stets Gefahr aus. Beim 2:1 machte er, was er so oft tut: Er stand goldrichtig und netzte ein.

Ab 84. Minute Robert Lewandowski für Müller: Der Pole, der überraschend auf der Bank saß, hatte kurz vor Schluss das 3:2 auf dem Fuß, scheiterte aber alleine vor Ederson. Ohne Bewertung

Die Noten

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter