Borussia - Juventus: Die Spieler in der Einzelkritik

von Remo Schatz
3 min.
Die BVB-Profis schlichen wie geprügelte Hunde vom Platz @Maxppp

Borussia Dortmund unterliegt im Achtlefinal-Rückspiel sehr deutlich mit 0:3 gegen Juventus Turin. Der BVB kam von der ersten Minute an nicht ins Spiel und blieb vor allem in der Offensive absolut ideen- und harmlos. Die Alte Dame hingegen stand mit der frühen 1:0-Führung durch Carlos Tévez im Rücken überaus sicher. Die Entscheidung besorgte Álvaro Morata in der 70. Minute, ehe sich Tévez in der 80. Minute zum zweiten Mal in die Torschützenliste eintrug.

Roman Weidenfeller: In der zweiten Minute greift der Routinier das erste Mal hinter sich. Auch wenn Tévez‘ Schuss platziert war, kommt Weidenfeller erst spät ins Fliegen. Laut Experte Oliver Kahn wäre die Überhand die richtige Wahl gewesen. Lichtensteiners Schuss in der 16. Minute war dankbar, aber dennoch gut gehalten. Im zweiten Durchgang hielt Weidenfeller zweimal überragend. Beim vorentscheidenden 2:0 war der 34-Jährige machtlos, das 3:0 hingegen hätte er halten müssen. Note 4,5

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Sokratis: Der etatmäßige Innenverteidiger blieb auf der Rechtsverteidigerposition völlig ohne Wirkung. Defensiv ohnehin nicht gefordert fand der Grieche in der Offensive nicht statt. Wenn er auf dem rechten Flügel gebraucht war, stand er oft viel zu tief. Das Passspiel war miserabel, lediglich die Einwürfe waren sehenswert. Note 5

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Neven Subotic: Das erste Tor muss Subotic auf seine Kappe nehmen. Am rechten Strafraumeck bekommt der Serbe kläglich den Ball nicht weg. Tévez nutzt das Geschenk sehenswert zur frühen 1:0-Führung. Bei hohen Bällen verschätzte sich der Innenverteidiger mehrfach und blieb auch im Passspiel ein Gefahrenherd. Note 5

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Mats Hummels: Da Arturo Vidal den Dortmunder Mittelfeldmotor Ilkay Gündogan quasi in Manndeckung nahm, blieb der Spielaufbau am Dortmunder Abwehrchef hängen. Die langen Bälle des Kapitäns waren aber gegen tiefstehende Italiener nicht wirkungsvoll. Im Zweikampf war der Weltmeister dennoch meist eine Bank. Note 3,5

Marcel Schmelzer: Nach der frühen Juve-Führung war Schmelzer auf seiner Seite noch weniger gefordert als zu Beginn erwartet. Die Beschäftigungslosigkeit nutzte Schmelzer für einige Offensivausflüge, blieb aber zumeist ungefährlich. Nach der Halbzeit blieb ‚Schmelle‘ mit Oberschenkelproblemen in der Kabine. Note 4

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Sven Bender: Der Sechser hatte in der Balleroberung seine starken Momente und überzeugte ab und an mit sehenswerten Grätschen. Den Spielaufbau überließ der 25-Jährige seinen Mitspielern. Wenn Bender den Ball hatte, war ihm die Unsicherheit anzumerken. Note 5

Ilkay Gündogan: Der Deutsch-Türke kam von Anfang an nicht ins Spiel. Aus Vidals Umklammerung in der Mittelfeldzentrale wusste sich Gündogan nie zu befreien. Über 90 Minuten konnte der Nationalspieler seine herausragenden Qualitäten nicht auf den Platz bringen. Nahe am Totalausfall. Note 5,5

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Henrikh Mkhitaryan: In der Anfangsphase fand der Armenier in der offensiven Dreierkette am schnellsten in die Partie, ohne jedoch gefährlich in Erscheinung zu treten. Die Pässe des 26-Jährigen fanden nur selten den eigenen Mann. Im Laufe der ersten Halbzeit verschwand Mkhitaryan in den Tiefen der weiß-schwarzen Defensive. Der Rekordtransfer von 2013 trifft stets, wie bei einem aussichtsreichen Konter in der 51. Minute, die falschen Entscheidungen. In der 64. Minute erlöste Klopp den Mittelfeldspieler. Note 5

Marco Reus: Der Nationalspieler konnte das Spiel nicht wie erhofft an sich reißen und offensiv gestalten. Die wenigen engen Räume in der gegnerischen Hälfte wusste Reus nicht zu nutzen. Konnte sich auch in Halbzeit zwei nicht steigern und enttäuschte auf ganzer Linie. Note 5,5

Kevin Kampl: Bei seinem Champions League-Debüt für den BVB blieb der Winterneuzugang blass. Wenige kreative Momente und keine Torgefahr. Dazu im Passspiel fehlerhaft. In der zweiten Halbzeit war Kampl durchaus giftig im Gegenpressing. Die Steigerung in der Offensive blieb aber aus. Note 4,5

Pierre-Emerick Aubameyang: Da der schwarz-gelbe Spielaufbau schon bei Gündogan unterbunden wurde, kam der Ball nur selten über die offensive Dreierkette bis hin in das Sturmzentrum. Erst in der 37. Minute schoss der Gabuner das erste Mal auf das Tor. Der Ball kullerte aber harmlos am Tor vorbei. Nach dem Pausentee war Aubameyang lediglich körperlich anwesend und hatte absolut keinen Bezug zum Spiel. Note 6

ab 46. Oliver Kirch für Schmelzer: Der Allrounder kam für den verletzten Schmelzer und übernahm die rechte Abwehrseite, Sokratis rutschte nach links. Mit der Auswechslung von Bender in der 64. Minute übernahm der Routinier auf der Sechs. Spielerische Akzente konnte Kirch kaum setzen. Note 4

ab 64. Adrián Ramos für Bender: Ramos fügte sich nahtlos in das Offensivspiel der Borussia ein und blieb harmlos. Im Vergleich zu Aubameyang war der Kolumbianer aber wenigstens engagiert und zeigte sich anspielbar vor der Abwehr. Dennoch ohne Wirkung. Note 4,5

ab 64. Jakub Blaszczykowski für Mkhitaryan: Kuba trat sechs Minuten nach seiner Einwechslung in Erscheinung – jedoch nicht positiv. Zunächst hob der Pole das Abseits von Tévez auf, rutschte dann aus und kam nicht mehr hinterher. Die Folge war das 0:2 durch Morata. Offensiv nicht bemerkbar. Note 5

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