Lupenreine Bilanz der deutschen Champions League-Teilnehmer am dritten Spieltag. Vier Spiele, vier Siege – davon einer spektakulärer als der andere. Die FT-Top-Elf ist entsprechend gespickt mit Bundesliga-Stars.
Tor
Roberto (Olympiakos Piräus): Bis zur 60. Minute war der ehemalige spanische Nationalkeeper beim 1:0-Erfolg gegen Juventus quasi beschäftigungslos. Bis dahin hatten seine Vorderleute sehr effektiv gepresst. Als dann die Kraft nachließ, war Roberto zur Stelle und rettete mit spektakulären Paraden den verdienten Erfolg.
Abwehr
Juanfran (Atlético Madrid): Schon in der ersten Hälfte ließ der spanische Rechtsverteidiger mehrfach seine Klasse aufblitzen. Dass es zur Pause gegen Malmö FF noch 0:0 stand, lag einzig am Unvermögen der Offensivkräfte. Effektiver wurde Atlético dann im zweiten Durchgang. Drei der fünf Treffer fielen über Juanfrans Außenbahn. Vorzügliche Leistung des 29-Jährigen.
David Luiz (Paris St. Germain): Unerwartet viel Arbeit hatte der Brasilianer mit den Angreifern von APOEL Nikosia. Stach beim schwachen Auftritt von PSG positiv heraus. Highlight war seine Rettungstat Mitte der zweiten Halbzeit, als er nach einem Kopfball für seinen geschlagenen Torhüter Sirigu auf der Linie rettete.
Mats Hummels (Borussia Dortmund): Nach schwächeren Auftritten zuletzt präsentierte sich der Nationalspieler gegen Galatasaray in Topform. Stand hinten sicher und lenkte bis zu seiner Auswechslung das Aufbauspiel der ‚Schwarz-Gelben‘. Dass er körperlich noch nicht in absoluter Top-Verfassung ist, merkte man ihm am Mittwochabend nicht an.
Vyacheslav Shevchuk (Shakhtar Donetsk): Alter schützt vor Offensivdrang nicht, dachte sich wohl der 35-jährige Linksverteidiger des ukrainischen Serienmeisters. Zündete auf seiner Außenbahn ein ums andere Mal den immer noch ziemlich leistungsstarken Turbo. Zweieinhalb Torvorbereitungen gehen auf seine Kappe. Toller Auftritt des Routiniers.
Mittelfeld
Toni Kroos (Real Madrid): Gemeinsam mit Modric hält Kroos bei Real die Mittelfeld-Fäden in der Hand. So auch beim 3:0-Erfolg an der Anfield Road. Bereitete das 2:0 durch Benzema mit einer maßgeschneiderten Flanke vor und hatte auch beim zweiten Treffer des Franzosen die Füße im Spiel. Der anfangs skeptisch beäugte Wechsel nach Madrid entpuppt sich bislang als goldrichtige Entscheidung.
Xabi Alonso (FC Bayern München): Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit der Last-Minute-Neuzugang das Spiel der Bayern lenkt. Auch beim famosen 7:1 über die AS Rom war der Spanier überragend. Ob simples Prallenlassen oder Flügelwechsel über 50 Meter – Alonso beherrscht sämtliche Facetten des Mittelfeldspiels.
Arjen Robben (FC Bayern München): Über zwei Treffer in typischer Robben-Manier durften sich die mitgereisten Bayern-Fans am Dienstag freuen. Dass Roma-Keeper Morgan De Sanctis beim zweiten kräftig mithalf – geschenkt. Gegenspieler Cole, der Robben in Diensten des FC Chelsea noch das ein oder andere Mal vor schwierige Aufgaben gestellt hatte, war beim 1:7 völlig überfordert. Was allerdings auch an der viel zu offensiven Aufstellung von Trainer Garcia lag.
Eden Hazard (FC Chelsea): Eigentlich ist der belgische Dribbelkönig bei den ‚Blues‘ der etatmäßige Elfmeterschütze. Dass er in Halbzeit eins der gerade erst eingewechselten Chelsea-Legende Drogba überließ, ehrt ihn umso mehr. Beim zweiten Strafstoß für die Londoner verwandelte Hazard dann höchstselbst. In der Nachspielzeit setzte er nach feinem Dribbling den 6:0-Schlusspunkt. Überragender Auftritt gegen ein allerdings nicht besonders starkes NK Maribor.
Angriff
Luiz Adriano (Shakhtar Donetsk): Eins, zwei, drei, vier, fünf Tore in einer Partie gelangen in der Champions League-Historie bislang nur Lionel Messi (2012 gegen Bayer Leverkusen). Stand beim 7:0-Schützenfest gegen BATE Borissow einfach immer goldrichtig. Darüber hinaus legte er auch einmal uneigennützig ab, als er einen weiteren Treffer auf dem Fuß hatte. Überragender Mann des Spieltags, der sich mit dem schnellsten Viererpack der Geschichte (17 Minuten) ein weiteres Denkmal setzte.
Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund): Die Idee von Jürgen Klopp, gegen Galatasaray aus einer sicheren Defensive heraus auf schnelles Umschaltspiel zu setzen, wurde vor allem dank Aubameyang und Kollege Reus (siehe Bank) mit Leben gefüllt. Im Konterspiel den pfeilschnellen Gabuner auf die Reise zu schicken, ist aber auch eine dankbare Aufgabe. Abgesehen von seinen beiden Treffern lieferte Aubameyang auch in taktischer Hinsicht eine blitzsaubere Leistung ab.
Auf der Bank: Tomas Vaclik (FC Basel), Arthur Masuaku (Olympiakos Piräus), Marco Reus (Borussia Dortmund), Karim Benzema (Real Madrid)
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