CL-Reform: Lässt die UEFA die Bundesliga bluten?

von Lukas Hörster - Quelle: L'Équipe
1 min.
CL-Reform: Lässt die UEFA die Bundesliga bluten? @Maxppp

Bereits ab der Saison 2018/19 greift ein Reformpaket für die Champions League. In Zukunft könnte es aber noch weitreichendere Änderungen geben, die direkten Einfluss auf Spieltage der Bundesliga haben würden.

Besonders in Italien sorgte die jüngste Champions League-Reform der UEFA für Jubelstürme. Ab der Spielzeit 2018/19 haben die vier führenden Länder der Fünfjahreswertung (Spanien, Deutschland, England und Italien) vier Startplätze in der Königsklasse sicher. Die Qualifikation entfällt komplett – für Italien bedeutet dies eine Verdopplung der festen Startplätze. Künftig besetzen also die vier größten Fußballnationen die Hälfte des Teilnehmerfeldes (16 von 32).

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Dass dies kleineren Verbänden übel aufstößt, ist naheliegend. Die Schweiz etwa verliert somit ihren sicheren Startplatz, da Platz für die Teams aus den Topligen geschaffen werden muss. Wie die französische Sporttageszeitung ‚L’Équipe‘ nun berichtet, könnte es für Fußballschwellen- und Entwicklungsländer aber in Zukunft noch dicker kommen.

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Gibt es Wildcards?

So denke der europäische Dachverband über Wild Cards für Teams nach, die die Quali über den herkömmlichen Ligaweg nicht geschafft haben. In der laufenden Spielzeit fehlen mit Manchester United und dem FC Chelsea etwa zwei eigentliche Dauergäste im Konzert der Großen. Per Freifahrtschein könnten solche Topvereine in Zukunft trotz einer schwächeren Spielzeit an der Champions League teilnehmen. Ein Vorgehen, wie man es aus dem Handball kennt. Dort nahm die deutsche Nationalmannschaft per Wild Card an der Weltmeisterschaft 2015 in Katar teil.

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Auch eine weitere Änderung wird der ‚L’Équipe‘ zufolge in den UEFA-Gremien diskutiert. Angeblich denken die Oberen darüber nach, Champions League-Spieltage zu splitten und einzelne Partien auch am Wochenende auszutragen. Ziel dürften bessere Vermarktungsmöglichkeiten sein, um noch mehr Geld von Fernsehsendern zu scheffeln. Dass damit der Alltag nationaler Ligen wie der Bundesliga deutlich beschnitten würde, steht außer Frage. Der Rahmenterminkalender der UEFA würde deutliche Änderungen erfahren.

FT-Meinung

An den Gedanken, Champions League-Partien am Wochenende zu bestaunen, müsste sich der hiesige Fan wohl erstmal gewöhnen. Die UEFA erkennt, dass beileibe noch nicht alle Vermarktungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Sobald weitere Reformen aber zu Lasten der nationalen Meisterschaften gehen, dürften einige Klubs auf die Barrikaden gehen. Bis zur Saison 2021/22, ab der die Änderungen greifen könnten, zieht aber noch eine Menge Zeit ins Land.

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