FC Barcelona - FC Bayern: Die Spieler in der Einzelkritik

von Lukas Heimbach
4 min.
Konnte hier noch gegen Suárez klären: Manuel Neuer @Maxppp

Der FC Bayern muss acht Tage nach dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal die nächste bittere Niederlage in Kauf nehmen. Gegen den FC Barcelona heißt es im Champions League-Halbfinale ham Ende deutlich 0:3 aus bayrischer Sicht. Die Katalanen starteten fulminant, blieben bis zur Halbzeit auch aufgrund eines starken Manuel Neuers aber glücklos. In Durchgang zwei bewies Lionel Messi dann ein gefühlt tausendstes Mal seine absolute Weltklasse, markierte die Treffer zum 1:0 und 2:0 und bereitete das 3:0 durch Neymar vor. Der Genickbruch. Vor dem Rückspiel in zwei Wochen steht der Deutsche Meister nun mit dem Rücken zur Wand.

Manuel Neuer: Es war durchaus zu erwarten, dass der Welttorhüter am heutigen Abend mehrfach im Mittelpunkt stehen würde. Und die Prophezeiungen schienen sich früh zu bewahrheiten. Doch als der der Mann an der digitalen Anzeigetafel das Torekonto der Katalanen schon auf eins hochschrauben wollte, stellte der Hüne wieder einmal seine Extraklasse unter Beweis und klärte gegen den allein auf ihn zueilenden Luis Suárez. Erinnerte in so mancher Situation wieder an ‚Manu den Libero‘, den wir alle bei der WM so lieb gewannen und klärte weit außerhalb seines Kastens vor den Angreifern des spanischen Tabellenführers. Bei den Gegentreffern traf den Nationaltorhüter kaum eine Schuld. Das 1:0 von Messi schlug zu nah neben dem Pfosten ein. Hielt am heutigen Abend aber nicht die Unhaltbaren. Note: 2

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Medhi Benatia: Blieb ein weiteres Mal den Beweis seiner internationalen Klasse schuldig. Erlaubte sich zwar keine derartigen Patzer, wie seine Kollegen Bernat und Boateng, dennoch wirkte der Marokkaner gegen seine namhaften Gegenspieler bei weitem nicht immer souverän. Note: 4,5

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Jérôme Boateng: Hatte zu Spielbeginn bisher kaum gekannte Probleme mit dem Sturmlauf der Gastgeber. Ließ sich in der 15. Minute von Suárez im Strafraum abkochen. Glücklicherweise konnte Neymar den Pass des Uruguayers nicht verwerten. Gab beim 0:2 eine ganz schlechte Figur ab. Im Stile eines ausgeknockten Sacks Mehl kippte der wuchtige Weltmeister nach einem Messi-Haken im eigenen Strafraum um und konnte nur noch zuschauen, wie ‚La Pulga‘ kurzen Prozess machte. Note: 5,5

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Rafinha: Zur Überraschung aller Beteiligten lief der kleine Brasilianer links in der Dreierkette der Bayern auf und sollte so mit seinem starken rechten Fuß dem von rechts in die Mitte ziehenden Messi in die Suppe spucken. Was in der Theorie durchaus nicht unüberlegt schien, erwies sich in der Praxis schließlich aber nicht eben als Geniestreich. Der 29-Jährige sah kein Land gegen den argentinischen Superstar. Nach rund einer Viertelstunde musste auch Pep Guardiola sich eingestehen, dass seine Idee nicht fruchtete und stellte auf Viererkette um. Rafinha ging zurück auf rechts. Dort sorgte Neymar für wesentlich weniger Betrieb als Matchwinner Messi. Note: 4,5

Philipp Lahm: Bekam kaum Zugriff auf die Offensivreihe Barcelonas. Für seine Verhältnisse enorm wenig Ballkontakte. Wirkte wie viele seiner Kollegen ungewohnt nervös. Ließ sich vom aggressiven Gegenpressing der ‚Blaugrana‘ offenbar stark beeinflussen. Selbst aus Zweikämpfen ging der Kapitän häufig nur als zweiter Sieger hervor. Steigerte sich in Durchgang zwei zumindest im Ansatz. Note: 5

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Xabi Alonso: Sehr ungewohntes Spiel für das spanische Metronom am heutigen Abend. Statt als Ballverteiler zu glänzen, war der 33-Jährige vorwiegend mit Defensivaufgaben und dem Ordnen seiner Kollegen betraut. Nicht die Spezialdisziplin des Spaniers. Konnte seine Nebenleute in der zweiten Halbzeit etwas besser ordnen. Seine genialen strategischen Fertigkeiten konnte der Welt- und Europameister am heutigen Abend aber zu nahezu keinem Zeitpunkt entfalten. Note: 5

Thiago: Zu Beginn mit Schwierigkeiten auf seiner halblinken Seite gegen Messi, Alves und Rakitic. Biss sich zunächst mit fiel Laufarbeit ins Spiel und fand sich gegen seinen Ex-Klub immer besser zurecht. Auffälligster und sicherster Akteur im Mittelfeld des Rekordmeisters, wenngleich auch er wirklich nennenswerte Offensivaktionen vermissen ließ. Note: 3,5

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Bastian Schweinsteiger: Trat nominell zentral im offensiven Mittelfeld auf, nach vorne aber nur sehr limitiert in Szene. War vordergründig damit beschäftigt, Passwege zuzulaufen. War nicht der gewohnte Chef. Note:4,5

Juan Bernat: Startete links offensiv, wo er aber vorwiegend mit nach hinten arbeiten musste. Trat offensiv nicht in Erscheinung. Nach der Umstellung Guardiolas auf Viererkette wurde der Spanier zurück nach links hinten beordert. Dem 22-Jährigen unterlief in der 77. Minute der spielentscheidende Fehler, als er der Ball gegen Alves verlor, der Messi mustergültig bediente. Note: 5,5

Thomas Mülller: Hatte in Durchgang eins schon beinahe bemerkenswert wenig Ballaktionen. Trat erstmals in der 18. Minute in Szene, als er einen Doppelpass mit Lewandowski gefährlich hereingab. Versuchte ansonsten wieder diverse Räume und Passwege zuzulaufen, was gegen das Starensemble der Katalanen aber nicht so effektiv gelang, wie gewohnt. Blieb weiter hinter seinen Möglichkeiten zurück. Note: 5

Robert Lewandowski: Nur eine Woche nach seinem Nasenbein- und Kieferbruch stand der 26-Jährige tatsächlich wieder mit Maske auf dem Geläuf des Camp Nou. Hatte die 1:0-Führung, die zu diesem Zeitpunkt äußerst überraschend gewesen wäre, in der 18. Minute auf dem Fuß. Wenn die Bayern gefährlich wurden, konnte man sicher sein, dass der Pole beteiligt war. Zwingendes sprang letztlich jedoch nicht dabei raus. Note: 3

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