Lionel Messi hat den FC Barcelona zu einem am Ende wohl zu hoch ausgefallenen 4:0-Erfolg über Manchester City geschossen. Der argentinische Weltfußballer erzielte drei Treffer selbst und bereitete einen weiteren vor. Sein Ex-Trainer Pep Guardiola kassiert bei seinem zweiten Gastspiel in der alten Heimat seine zweite Klatsche.
Der FC Barcelona hat Manchester City am dritten Spieltag der Champions League-Gruppenphase mit 4:0 (1:0) bezwungen. Matchwinner beim deutlichen Erfolg über das von Ex-Barça-Coach Pep Guardiola gecoachte City war Weltfußballer Lionel Messi. Die ersten drei Treffer erzielte der 29-Jährige in eiskalter Torjäger-Manier selbst, den Schlusspunkt durch Neymar bereitete er durch einen perfekt getimten Steilpass mustergültig vor. Durch den Erfolg ist Barça das Erreichen der K.O.-Runde wohl kaum noch zu nehmen. Mit neun Punkten liegt man mittlerweile fünf Zähler vor den zweitplatzierten Citizens. Im Parallelspiel schlug Borussia Mönchengladbach Celtic Glasgow mit 2:0.
Torfolge
- Messi (Linksschuss, Iniesta)
- Messi (Linksschuss, Iniesta)
- Messi (Linksschuss, Suárez)
- Neymar (Rechtsschuss, Messi)
Besondere Vorkomnisse:
- Bravo (Rot, Handspiel außerhalb des Strafraums)
- Mathieu (Gelb-Rot, Foulspiel)
- Caballero hält Foulelfmeter von Neymar
Schlüsselspieler
Lionel Messi. Der Weltfußballer erwischte mal wieder einen Sahnetag. Durch seine drei Treffer entschied er die Partie schlussendlich im Alleingang. In drei Partien gegen seinen einstigen Lehrmeister Guardiola erzielte der Argentinier nun fünf Treffer. Ebenfalls stark: Keeper Marc-André ter Stegen.
Pechvogel
Fernandinho. Der Brasilianer hatte die undankbare Aufgabe, hinter fünf offensiv denkenden Kräften absichern zu müssen. Wurde dadurch von MSN immer wieder schwindelig gespielt. Rutschte vor dem 1:0 aus und verlor vor dem 2:0 die Kugel an Iniesta. Gebrauchter Tag für den Sechser.
Die Noten
Taktische Details
FC Barcelona:
Beide Mannschaften agierten im Spielaufbau ähnlich, wenn auch nicht deckungsgleich. Zwar banden sowohl Barça als auch City stets ihre Torhüter mit ein und wollten Drucksituationen durch weit auseinander stehende Innenverteidiger spielerisch lösen. Unterschiedlich war jedoch die Positionierung der Außenverteidiger.
Bis zu Piqués Auswechslung gegen Ende der ersten Hälfte schoben Mascherano und Digne weit nach vorne. Die Passwege zum Mittelfelddreieck aus Busquets, Rakitic und Iniesta stellte City geschickt zu, sodass ter Stegen oder die Innenverteidiger immer wieder zu gechippten Bällen auf die Flügel oder einem weiten Zuspiel auf Suárez greifen mussten.
Der Uruguayer machte die Bälle in der Folge stark fest und zog viele Fouls, die für die Katalanen zu Raumgewinn führten. War Barça schließlich in der gegnerischen Hälfte angekommen, verließ man sich auf die individuelle Qualität von Messi, Suárez und Neymar, die immer wieder durch starke Einzelaktionen für Gefahr sorgen konnten. Erst in Überzahl konnte der spanische Meister sein gewohntes Kombinationsspiel im Mittelfeld aufziehen. Alle vier Treffer fielen schlussendlich aber aus Umschaltaktionen nach gegnerischem Ballverlust.
Manchester City:
Die Engländer wollten mutigerweise ebenfalls von weit hinten das Spiel durch flache Pässe eröffnen. Dass man dabei in der Entwicklung aber beileibe noch nicht so weit ist wie Barça, zeigten die vielen ungenauen Zuspiele unter Gegnerdruck. Insbesondere wenn Fernandinho sich den Ball von der Viererkette abholte, geriet er sofort unter Druck und streute viele Ballverluste ein.
Anders als bei den Blaugrana positionierten sich die Außenverteidiger asymmetrisch. Kolarov ließ sich links tief fallen und ließ bisweilen eine Dreierkette entstehen. Zabaleta dagegen verließ häufig die Außenbahn, um im halbrechten Sechserraum anspielbar zu sein. Dort wurde er aber kaum von seinen Mitspielern gefunden.
Schließlich musste doch das ein ums andere Mal der lange Ball herhalten, den der bewegliche de Bruyne versuchte weiterzuleiten. Der Belgier – als nominelle Sturmspitze aufgeboten – war sehr viel unterwegs, wich auf die Flügel aus und arbeitete fleißig mit nach hinten. Durch diesen Aktionsradius verwaiste jedoch die Mittelstürmerposition. Zweite Bälle im Strafraum konnte City deshalb kaum gewinnen.
Im Spiel gegen den Ball verhielt sich der englische Tabellenführer dagegen lange gut. Bewusst ließ man ter Stegen im Spielaufbau den ersten Ball – vorzugsweise auf Umtiti – spielen, um anschließend aggressiv anlaufen zu können. Gündogan und Silva agierten dabei derart geschickt, dass Zuspiele auf das katalanische Kreativzentrum Iniesta und Busquets Seltenheitswert hatten. Löste sich Barça aber doch einmal aus der Umklammerung, verlor City rasch den Zugriff auf das flinke MSN-Trio.
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