FC Bayern - Benfica: Die Spieler in der Einzelkritik

Manuel Neuer: Wie so häufig war der Welttorhüter vor allem als Aufbauspieler gefragt, musste dann aber in Hälfte zwei gegen Jonas in höchster Not ran und war zur Stelle. Insgesamt eine starke Vorstellung.

Philipp Lahm: Nach seinem Handspiel in der ersten Hälfte hätte es durchaus Elfmeter für Benfica geben können. Davon abgesehen lieferte der Kapitän in seiner Rolle als Rechtsverteidiger-Spielmacher eine unauffällige Vorstellung ab. Ohne große Fehler, aber auch ohne echten Esprit im Spiel nach vorne.

Joshua Kimmich: In einigen Kopfballduellen mit Mitroglou stieß der Aushilfsverteidiger an seine (körperlichen) Grenzen. Im Stellungsspiel dafür mit guter Übersicht. Spielte im Aufbau meist den einfachen Ball, das aber sehr umsichtig.

David Alaba: Nach seinem Katastrophenspiel gegen Juve stand Alaba gegen Benfica wieder deutlich sicherer, ohne die ganz große Souveränität auszustrahlen. Wie Kollege Kimmich war der Österreicher froh, als Martínez ins Spiel kam und die Lufthoheit eroberte.

Juan Bernat: Tolle Flanke vor dem 1:0 und auch sonst ständig auf dem Weg nach vorne. In einigen Szenen agierte der wuselige Spanier allerdings zu hastig. Dennoch einer der besseren Bayern an diesem wenig glamourösen Abend.

Thiago: Als nach 30 Minuten eine ordnende Hand gefragt war, zeigte Thiago nicht die gewünschte Präsenz. Auch sonst packte er den ein oder anderen Schnörkel zu viel in seine Aktionen. Bis auf eine absolute Sahneflanke auf Müller war im vorderen Drittel wenig von dem Ballstreichler zu sehen.

Arturo Vidal: Sein frühes 1:0 hatte zur Folge, dass es der FC Bayern über weite Strecken der Partie etwas schleifen ließ. In der Folge biss sich der Chilene wie gewohnt in jeden Zweikampf, spielerische Glanzlichter versprühte Vidal aber auch nicht. Insgesamt trotzdem neben Ribéry und dem eingewechselten Martínez Bayerns stärkster Feldspieler.

Franck Ribéry: Hatte es auf seiner linken Außenbahn meist mit zwei Gegenspielern zu tun. Gelungene Dribblings sah man deshalb in Hälfte eins selten. Doch mit zunehmender Spieldauer schwamm sich der Franzose immer mehr frei und zeigte Gegenspieler Almeida häufiger die Hacken. Insgesamt einer der Aktivposten.

Thomas Müller: Der Raumdeuter fand nicht so recht die gesuchten Lücken. Ließ eine gute Volleychance liegen, hatte aber sonst kaum Bindung zum Kombinationsspiel der Bayern. Wenig überzeugende Darbietung des Weltmeisters.

Douglas Costa: Der Brasilianer spielte zu Beginn wie aufgedreht, nahm sich allerdings dann eine längere Auszeit. Im späteren Verlauf wieder mit einigen guten Flügelwechseln auf Ribéry, wirklich überzeugend war sein Auftritt aber nicht.

Robert Lewandowski: Im Sturmzentrum meist gegen beide Innenverteidiger, machte aber trotzdem einige Bälle fest und verteilte geschickt. So auch vor dem Führungstreffer durch Vidal, als er Bernat in Szene setzte. Verbockte kurz vor Ende mit einem hanebüchenen Zuspiel auf Lahm einen deutlicheren Erfolg.

ab 60. Javi Martínez für Kimmich: Mit ihm kehrte die Kopfballhoheit in die Abwehrzentrale der Münchner ein. Souveräner Auftritt des Spaniers, der nach langer Verletzungspause wieder in Fahrt kommt. Note 2,5.

ab 70. Kingsley Coman für Costa: Der neue französische EM-Hoffnungsträger sollte noch einmal für Dampf auf der rechten Außenbahn sorgen, konnte seine Schnelligkeit aber nur sporadisch einsetzen. Note 3,5.

ab 85. Mario Götze für Müller: Dem leidgeplagten Techniker blieb kaum noch Zeit, um sich in Szene zu setzen. Ohne Bewertung.

Die Noten