Borussia Dortmund hat am dritten Spieltag der Champions League-Gruppenphase mit 0:2 bei Inter Mailand verloren. In einem lange Zeit ereignisarmen Spiel ging der BVB erst spät ins Risiko und kassierte schließlich den Todesstoß. FT hat die Leistungen der Dortmunder unter die Lupe genommen.
Tor
Roman Bürki: War vor und auch lange nach dem 1:0 beschäftigungslos. Mit seinem parierten Elfmeter gegen Martínez (83.) hielt er den BVB zunächst im Spiel. Bei beiden Gegentoren machtlos.
Abwehr
Achraf Hakimi: Schob unermüdlich nach vorne an, konnte gegen kompakte Gastgeber sein Tempo aber nur selten ausspielen. Dazu mit einigen schlampigen Abspielen, die einen ordentlichen Gesamteindruck trüben.
Manuel Akanji: Diesmal als rechter Teil der Dreierkette aufgeboten, dort besser aufgehoben als am Wochenende, als er als klassischer Rechtsverteidiger auflief. Abgesehen von kleineren Stellungsfehlern ein solider Auftritt des Schweizers. Seine Auswechslung erfolgte aus taktischen Gründen.
Julian Weigl: Der gelernte Sechser agierte über weite Strecken souverän im Abwehrzentrum. Die Zweikampfführung nahmen ihm seine Nebenmänner wie geplant ab. Durch seine gute Technik und Übersicht immer in der Lage, spielerische Lösungen zu finden. Es fehlt Weigl jedoch an Geschwindigkeit, was bei den italienischen Kontern gegen Spielende sichtbar wurde.
Mats Hummels: Erstmals seit seiner Rückkehr führte der Abwehrchef den BVB in einem Pflichtspiel als Kapitän auf das Feld. Ähnlich wie Akanji und Weigl lange souverän. Den Elfmeter verschuldete Hummels unnötig. Weigl hätte noch eingreifen können.
Nico Schulz: Der Nationalspieler pennte beim 0:1, als er das Abseits aufhob. Technische Unzulänglichkeiten zeichneten darüber hinaus sein Spiel. Mit seiner Dynamik konnte er das an diesem Abend nicht wett machen.
Mittelfeld
Axel Witsel: Nach einigen Abspielfehlern zu Beginn fand der Mittelfeldchef seine gewohnte Sicherheit. Die große Kreativität ging von Witsel aber nicht aus. Zog quasi immer den Sicherheits- dem Risikoball vor und trug damit zur lahmen Dortmunder Spielweise bei.
Thomas Delaney: Verrichtete im Mittelfeld wie gewohnt die Drecksarbeit. Nach vorne ohne Impulse und mit einigen Schlampigkeiten im Passspiel. Musste nach 64 Minuten Platz für den offensiveren Dahoud machen. Dienst nach Vorschrift.
Angriff
Jadon Sancho: Hatte kurz vor dem Pausenpfiff die allererste Dortmunder Torchance, scheiterte aber an Handanovic. Vertändelte in der 75. Minute dann die größte Möglichkeit. Fiel ansonsten mit einigen netten Tricks auf, die jedoch keinen Raumgewinn brachten.
Julian Brandt: Der Neuzugang musste einmal mehr im Sturmzentrum ran, sah gegen die drei Inter-Kanten in der Innenverteidigung aber kein Land. Versuchte, sich Bälle im Mittelfeld zu holen, leistete sich dabei aber zahlreiche Stockfehler. Nur ein gefährlicher Abschluss. Fühlte sich gegen Ende auf der Zehn deutlich wohler.
Thorgan Hazard: Keine Durchschlagskraft und teils furchtbare Standards des Belgiers. War kein Faktor im Dortmunder Offensivspiel und wurde folgerichtig ausgewechselt. Eigenwerbung sieht anders aus.
Torfolge
- 1:0 Martínez (Rechtsschuss, de Vrij)
- 2:0 Candreva (Rechtsschuss, Brozovic)
Einwechslungen
ab 65. Mahmoud Dahoud für Delaney: Sollte mehr Offensivschwung bringen, brachte aber eher noch mehr Fehlpässe. Note: 4
ab 74. Jacob Bruun Larsen für Akanji: Der Däne versuchte sichtbar, gleich seine Kraft und Dynamik auszuspielen. Die dafür nötigen Zuspiele in die Tiefe fehlten jedoch. Ohne Note.
ab 84. Raphael Guerreiro für Hazard: Der Ballverlust des Portugiesen führte zum 2:0. Ohne Note.
Die Noten
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