Deutschland - Ungarn: Die Spieler in der Einzelkritik

von Lukas Hörster
3 min.
Überzeugte als Mittelstürmer: Mario Götze @Maxppp

Den letzten Test vor der Europameisterschaft gegen Ungarn hat die deutsche Nationalmannschaft mit 2:0 gewonnen. Die Treffer fielen durch ein Eigentor von Adam Lang sowie einen Abstauber von Thomas Müller. Wir haben die Leistungen von Joachim Löws Jungs unter die Lupe genommen.

Manuel Neuer: Der Schlussmann zeigte sich gleich zu Beginn unsicher beim Schuss von Dzsudzsák, in der Folge beschäftigungslos. Durfte das Team als Kapitän auf's Feld führen. Ein Fingerzeig von Trainer Joachim Löw hinsichtlich des EM-Auftakts in acht Tagen gegen die Ukraine.

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Benedikt Höwedes: Defensiv wie immer zuverlässig. In der Vorwärtsbewegung zwar bemüht, aber wenig kreativ und kaum eingebunden. Scheint dennoch die Nase im Rennen um einen Stammplatz rechts hinten vorne zu haben.

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Jérôme Boateng: Bekam fast schon ungewohnt viel Platz im Spielaufbau. Nutzte dies unter anderem Defensiv wenig beschäftigt versuchte er das Spiel immer wieder durch gekonnte Seitenwechsel breit zu machen. An seiner Seite wirkte der sonst häufig fahrige Antonio Rüdiger deutlich abgeklärter.

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Antonio Rüdiger: Gewann gleich zu Beginn das ein oder andere Laufduell und schöpfte somit Selbstvertrauen. Beschränkte sich im Spielaufbau meist auf den risikoarmen Querpass auf Boateng oder Kroos.

Jonas Hector: Im Zuge seines Vorwärtsdrangs anfangs mit einigen Problemen in der Rückwärtsbewegung gegen den agilen Dzsudzsák. Offensiv gut eingebunden und mit lehrbuchhafter Vorlage zum 1:0 kurz vor der Pause.

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Sami Khedira: Verfehlte seinen Job, die im Mittelfeld entstehenden Lücken zu stopfen. War eher darauf bedacht, Nebenmann Kroos Raum im Spielaufbau zu verschaffen, indem er sich stets vertikal nach vorn orientierte. Unauffälliger Auftritt des Wahl-Italieners.

Toni Kroos: Nach dem Champions League-Titel mit Real Madrid merklich selbstbewusst als Chef im Mittelfeld. War als Ballmagnet überall zu finden und verteilte das Leder gewohnt fehlerfrei.

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Thomas Müller: Auf der im Verein mittlerweile ungewohnten rechten Seite mit wenig Bindung zum Spiel. Rückte immer wieder ins Zentrum ein, positionierte sich aber dabei zu weit vom Tor entfernt, um Gefahr zu erzeugen. Im zweiten Durchgang beinahe als Halbstürmer positioniert. Staubte in der 63. Minute zu seinem 32. Länderspieltreffer ab.

Mesut Özil: Im ersten Durchgang sehr blass. Schien zwischen den defensiven Linien der Ungarn etwas verloren. Auf der weiter zurückgezogenen Position mehr ins Spiel eingebunden. Zum klassischen Mittelfeldabräumer wird er aber wohl nicht mehr mutieren. Entwickelte zum Ende des Spiels etwas mehr Spielfreude.

Julian Draxler: Beteiligt an der Kombination zum 1:0. Zeigte sich bemüht, seine Chance in der Startelf zu nutzen. Sein vermeintliches Führungstor wurde zu Unrecht wegen Abseits aberkannt. In der Defensivbewegung jedoch häufig nachlässig.

Mario Götze: Auch wenn es der magyarische Innenverteidiger Adam Lang letztlich die Kugel zum 1:0 ins Netz lenkte, war es Götze, der den Treffer nach Hectors Hereingabe in Mittelstürmermanier erzwang. Insgesamt sehr bemüht und beweglich in vorderster Front, wechselte im zweiten Durchgang auf die Zehn.

ab 46. Minute: Emre Can für Hector: Der Liverpooler durfte sich eine Halbzeit lang als Linksverteidiger zeigen. Stieß häufig mit Wucht nach vorne, hatte aber Probleme als inverser Flügelspieler. Musste sich den Ball häufig erst auf den rechten Fuß legen und unterbrach somit den deutschen Spielfluss. Note: 3,5

Ab 46.: Mario Gómez für Sami Khedira: Die „klassische Neun“ im Kader war gleich beim ersten hohen Ball in den Strafraum zur Stelle und zwang Kiraly zu einer Glanzparade, die Müller schließlich abstaubte. Wirkte spritzig und austrainiert, zum kombinierenden Mittelstürmer wird er jedoch nicht mehr. Note: 3

Ab 60.: André Schürrle für Julian Draxler: Der Wolfsburger fand auf dem linken Flügel keine rechte Bindung zum Spiel und wirkte verständlicherweise wenig abgestimmt mit Hintermann Can. Note 3,5

Ab 68.: Bastian Schweinsteiger für Toni Kroos: Bei seinem Comeback agierte der Kapitän unauffällig und war lediglich auf eine gesunde Ballzirkulation bedacht. Note: 3

Ab 69: Leroy Sané für Thomas Müller: Der Schalker agierte ebenfalls unauffällig und konnte sich somit in einer mehr und mehr durcheinander gewürfelten Mannschaft nicht für weitere Einsätze empfehlen. Note: 3

Ab 79. Lukas Podolski für Mario Götze: Ohne Bewertung.

Die Noten

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