Deutschland - Frankreich 0:2: Die Spieler in der Einzelkritik

von Matthias Rudolph
3 min.
Schockstarre nach dem Ausscheiden bei Mesut Özil @Maxppp

Der Traum vom Titel in Frankreich ist ausgeträumt. Gegen den Gastgeber muss Deutschland sich mit 0:2 geschlagen geben. Einer sehr guten ersten Hälfte folgte eine schwächere zweite. FT verteilt die Noten für den unglücklichen Verlierer.

Tor

Manuel Neuer: Als die deutsche Mannschaft noch ihre Ordnung suchte war Neuer gegen Griezmann zur Stelle. Beim Elfmeter hatte er dann gegen den treffsicheren Franzosen keine Chance. Beim zweiten Tor etwas unglücklich.

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Abwehr

Joshua Kimmich: Nahm sich zu Anfang etwas zurück, schaltete sich dann aber häufig in die Offensive ein. Seine Flanken und Abschlüsse wurden aber häufig geblockt. Das 0:2 leitete der Youngster dann mit einem völlig unnötigen Ballverlust im eigenen Strafraum ein. Das nennt man dann wohl Lehrgeld.

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Benedikt Höwedes: Konnte mit unbändigem Willen die Großchance von Giroud vereiteln, weil er sich ohne Rücksicht auf Verluste in den Schuss des Angreifers warf. Die Diagonalbälle des Schalkers waren mitunter weniger ansehnlich.

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Jérôme Boateng: Gewohnt souverän und aufmerksam ging der Abwehr-Fels in die Begegnung. Kurz vor dem Pausenpfiff verlor Boateng dann aber ein wichtiges Duell gegen Giroud, der daraufhin alleine auf das Tor stürmte. Den Fehler bügelte Nebenmann Höwedes aus. Nach einer Stunde musste der Münchner dann verletzungsbedingt raus.

Jonas Hector: Voller Selbstvertrauen war der Kölner von Beginn an Herr aus seiner linken Seite. Wieder einmal mit sauberem Passspiel, allerdings nicht sonderlich zwingend im Vorwärtsgang. Insgesamt solide ohne zu glänzen.

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Mittelfeld

Bastian Schweinsteiger: Der Kapitän war es, der dem Chaos im deutschen Spiel in der Anfangsphase mit all seiner Erfahrung entgegenwirkte. Stark in der Balleroberung, sicher am Ball. Dann aber der große Unglücksrabe, als er unnötigerweise einen Handelfmeter verursachte, den die ‚Équipe Tricolore‘ zum schmeichelhaftem 1:0 nutzte. Nach der Pause weniger präsent und vielleicht auch etwas kraftlos.

Emre Can: In seinem ersten EM-Einsatz brauchte der 22-Jährige zunächst ein paar Minuten, um seinen Platz zu finden. In der Folge mit guter Körpersprache, viel Dynamik und klugen Laufwegen, die Raum schafften. In der zweiten Hälfte dann abgetaucht und nach einer guten Stunde ausgewechselt.

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Toni Kroos: In Hälfte eins sehr präsent im Mittelfeld und gewohnt ballsicher. In Minute 21 elfmeterreif gefoult, als er mit tollem Antritt in den Straufraum zog und Pogba ihn am Schussbein traf. Stets anspielbar und viel unterwegs, allein es fehlte die Torgefahr.

Mesut Özil: Häufig wird dem Techniker vorgeworfen, dass er in großen Spielen abtaucht. Anders heute gegen Frankreich. Özil war kaum vom Ball zu trennen, trieb den Ball immer wieder im Dribbling nach vorne und versuchte das Spiel an sich zu reißen. Zum Abschluss kam der 27-Jährige aber wie seine Nebenleute leider kaum.

Julian Draxler: Kam gut ins Spiel und lief sich clever frei. Mit dem Ball am Fuß ging Draxler dann aber zu wenig Risiko, um klare Chancen herauszuspielen. Später noch mit einem gefährlichen Freistoß. Unter dem Strich aber mit zu wenigen Aktionen, die Frankreichs Abwehr wirklich gefordert hätten.

Angriff

Thomas Müller: Unermüdlich ackernd im Sturmzentrum. In gefährlicher Position kam Müller allerdings nicht zum Abschluss. Stattdessen versuchte er es mit Distanzschüssen, die Lloris vor keine Probleme stellten. Stellvertretend für das ganze Turnier auch heute ohne das nötige Glück vor dem gegnerischen Gehäuse.

Eingewechselt

Ab 61. Skhodran Mustafi für Boateng: Der Spanien-Legionär eröffnete das Spiel mit scharfen Pässen und war nach hinten relativ souverän. Beim 0:2 wurde er aber zu leicht ausgespielt. Note: 3

Ab 67. Mario Götze für Can: Hatte kurz vor dem Abpfiff noch eine gute Gelegenheit per Kopf. Davor rechtfertige Götze seine Einwechslung nicht wirklich. Keine Bewertung.

Ab 79. Leroy Sané für Schweinsteiger: Der flinke Schalker versuchte alles, konnte die Wende aber auch nicht mehr herbeiführen. Löw hätte ihm ein paar mehr Minuten schenken können. Zumal nach vorne heute die überraschenden Aktionen fehlten. Keine Bewertung

Die Noten

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