Deutschland - Italien 7:6 n.E.: Die Spieler in der Einzelkritik

von Matthias Rudolph
3 min.
Manuel Neuer ist der Held des Abends @Maxppp

Was für ein Krimi. Mit 7:6 nach Elfmeterschießen zieht Deutschland nach einem packenden Spiel gegen Italien ins Halbfinale ein. Matchwinner ist Manuel Neuer, der zwei Elfer pariert. FT hat die Noten für den freudestrahlenden Sieger.

Tor

Manuel Neuer: Obwohl Italien immer wieder gefährlich vor das Tor des Keepers kam, hatte Neuer praktisch nichts zu tun. Beim Gegentor per Elfmeter ohne Chance. Im Showdown vom Punkt dann der entscheidende Mann. Zwei Elfer guckte Neuer neben das Tor, zweimal war er zur Stelle.

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Abwehr

Benedikt Höwedes: Gute Körpersprache und aggressiv im Defensivzweikampf. Was den Spielaufbau anging, überließ der Schalker meist den Nebenleuten Boateng und Hummels das Feld. Probleme hatte Höwedes mitunter bei der Abstimmung mit Kimmich, was der ‚Squadra Azzurra‘ immer wieder Räume auf der deutschen rechten Abwehrseite ermöglichte.

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Jérôme Boateng: Der Fels in der Brandung rettete nach einer halben Stunde in höchster Not. Auch kurz vor der Pause war es Boateng, der einen Schuss von Sturaro entscheidend ablenkte. In der Folge biss sich der italienische Angriff am Abwehr-Schrank die Zähne aus. Unglücklich sein Handspiel, das Italiens Ausgleich zur Folge hatte.

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Mats Hummels: In ungewohnter Rolle weiter links meist souverän im Zweikampf und besonders stark im Tackling. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit kassierte Hummels die zweite Gelbe Karte im Turnier. Damit fehlt der Leistungsträger im Halbfinale.

Mittelfeld

Joshua Kimmich: Mit Licht und Schatten. Etliche starke Aktionen wurden durch zwei Unachtsamkeiten getrübt. Besonders gefährlich wurde es, als Kimmich kurz vor der Pause das Abseits aufhob und Italien die bis dahin beste Chance ermöglichte. Nach vorne probierte der 21-Jährige viel, hatte aber einen schweren Stand gegen die abgezockten italienischen Verteidiger.

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Sami Khedira: Wie im WM-Finale musste der Mittelfeldabräumer auch dieses Mal wegen einer Verletzung passen. Nach einer Viertelstunde war Schluss für Khedira, der zuvor wie gewohnt zweikampfstark auftrat.

Toni Kroos: Weil die DFB-Elf in den ersten 45 Minuten nur selten in Ruhe den Ball zirkulieren ließ, hatte der Spanien-Legionär nicht ganz so viele Ballkontakte wie in den vergangenen Partien. Seine perfekt getimten Seitenwechsel aber wie immer eine Augenweide. Nahm den Kampf in der Folge an und war sich für keine Grätsche zu schade.

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Jonas Hector: Zunächst mit mehreren unsauberen Pässen. Der Kölner leitete dann aber Müllers Großchance in Hälfte eins mit einem klugen Pass in den Rücken der Abwehr ein. Auch beim Führungstreffer mit tollem Laufweg als Vorlagengeber maßgeblich beteiligt. Verwandelte zudem den entscheidenden Elfmeter.

Mesut Özil: Ähnlich wie Müller nach hinten diszipliniert und laufstark. In seinem eigentlichen Metier, der Offensive, dann zunächst aber ohne die ganz großen Ideen. Gedankenschnell dann beim 1:0, als er Buffon mit seinem ersten Torschuss überwinden konnte. Daraufhin mit deutlich mehr Selbstbewusstsein und beeindruckender Ballsicherheit.

Thomas Müller: Fleißig wie immer versuchte der Münchner Löcher in die italienische Abwehr zu reißen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff mit der besten deutschen Chance, doch Müller war wieder mal nicht das Glück hold und so traf er den Ball nicht voll. In der 54. Minute dann mit einem brandgefährlichen Abschluss, der aber auch ohne Florenzis Rettungstat am Tor vorbei gegangen wäre.

Angriff

Mario Gómez: Hatte lange wenig zu melden im Sturmzentrum. Vor dem 1:0 dann erst mit einem Kraftakt und dann mit einem Traumpass auf Hector, der Özil bediente. Kurz danach hätte Gómez dann das 2:0 nachlegen müssen, als er völlig frei vor Buffon auftauchte. Kurz darauf musste der 30-Jährige verletzungsbedingt raus. Seine Wucht fehlte im Anschluss vorne drin.

Eingewechselt

Ab 15. Bastian Schweinsteiger für Khedira: Früher als geplant kam der Kapitän ins Spiel. Ging dennoch oft mit in die Spitze und stopfte Löcher im Mittelfeld. Nicht ganz der Alte, aber nah dran. Vom Punkt allerdings schwach. Note: 2,5

Ab 72. Julian Draxler für Gómez: Konnte in dem kampfbetonten Spiel erstmal kaum Akzente nach vorne setzen. In der Verlängerung aus kurzer Distanz per Überkopfschuss über das Tor. Mit einem sauberen Pass auf Müller hätte Draxler kurz darauf das 2:1 einleiten können, doch sein Zuspiel war zu schlampig. Note: 3,5

Die Noten

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