FT debattiert: Wer wird Europameister?

von Remo Schatz - David Hamza - Lukas Heimbach - Lukas Hörster
2 min.
Spanien greift nach dem dritten Titel in Folge @Maxppp

Ebenso weit wie bei den Personalentscheidungen des Bundestrainers driften auch die Meinungen auseinander, wer 2016 den Titel holt. Auch bei FT wird kontrovers diskutiert. Drei Redakteure geben ihre Einschätzung. Wer wird Europameister?

Lukas Hörster (FT-Redakteur): Spanien, der Sieger der letzten beiden EM-Turniere, wird sich diesmal keine Blöße geben, wie noch bei der WM vor zwei Jahren. Das Team des erfahrenen Vicente del Bosque will die Scharte von Brasilien ausmerzen und hat dafür in den vergangenen beiden Jahren einen Umbruch eingeleitet. Die bei der WM satt wirkenden Xabi Alonso und Xavi haben im Mittelfeld Platz gemacht für aufstrebende Youngster wie Koke oder Thiago, die nun auf Europas größter Bühne zeigen wollen, dass sie würdige Nachfolger der Altmeister sind.

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Die Innenverteidigung mit Gerard Piqué und Sergio Ramos zählt ohnehin zum Besten auf diesem Planeten, im Tor steht mit Kapitän Iker Casillas die personifizierte Erfolgsgarantie. David Silva und Andrès Iniesta verkörpern derweil noch immer absolute Weltklasse. Im Angriff ist man durch unterschiedliche Stürmertypen wie Dribbler Lucas Vazquez, Sprinter Pedro, Allrounder Álvaro Morata und Brecher Aritz Aduriz für jede Situation gewappnet. Der EM-Titel geht auch 2016 nur über eine wieder junge und hungrige ‚Furia Roja‘.

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David Hamza (FT-Redakteur): Als amtierender Weltmeister muss Deutschland den Anspruch haben, Europameister zu werden. Die vielzitierte ‚Mannschaft‘ ist dabei auch bei diesem Turnier der Schlüssel zum Erfolg. Die DFB-Elf ist kein Team aus Superstars und Individualisten. Der Defensivverbund aus Neuer, Boateng und Hummels sucht ihresgleichen und zählt zur absoluten Weltklasse. Im Mittelfeld zieht Champions League-Sieger Toni Kroos, der zurzeit wohl in der Form seines Lebens ist, die Fäden.

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Trotz des Ausfalls von Marco Reus kann Bundestrainer Löw zudem auf eine der stärksten Bänke im Teilnehmerfeld zurückgreifen. Insbesondere in der Offensive können einige Varianten aufgeboten werden: ob mit der falschen Neun Götze, Stoßstürmer Gomez oder Raumdeuter Müller – Löw wird seine Mannschaft von Spiel zu Spiel den Gegebenheiten anpassen. Deutschland wird es daher Frankreich (1998 und 2000) sowie Spanien (2010 und 2012) gleichtun und sich zum Meister aller Klassen krönen.

Lukas Heimbach (FT-Redakteur): Auch ohne Karim Benzema und Franck Ribéry ist Frankreich für mich klarer Favorit. Oder vielleicht sogar gerade deshalb. Ohne die beiden Leitfiguren der Vergangenheit können Paul Pogba, Antoine Griezmann und Blaise Matuidi das Heft des Handels in die eigene Hand nehmen und die ‚Équipe Tricolore‘ zum Triumph im eigenen Land führen. Neben diesem Trio, das von Shootingstars wie Anthony Martial oder N’Golo Kanté hervorragend ergänzt wird, heißt der große Vorteil der Franzosen: Heimvorteil.

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Insbesondere wenn die von Keeper Hugo Lloris angeführte Équipe mit Siegen über Rumänien und Albanien fulminant ins Turnier startet, wird sie die Euphorie im Land bis zum dritten EM-Titel in der Historie tragen. Aber selbst wenn Frankreich mäßig startet, werden individuelle Stärke und sportlicher Zusammenhalt einer ganzen Grande Nation das Team von Didier Deschamps zum Europameister küren – und im Halbfinale Revanche für das WM-Viertelfinalaus an Deutschland nehmen.

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