15-Millionen-Deal: Das nebulöse Geschäft zwischen Barcelona & Atlético

von Matthias Rudolph
2 min.
FC Barcelona Antoine Griezmann @Maxppp

Der FC Barcelona hat 15 Millionen Euro an Atlético Madrid überwiesen. Angeblich soll das Geld für den Transfer von Antoine Griezmann geflossen sein. Beide Klubs streiten dies aber ab. Alles nur Kalkül?

Der Wechsel von Antoine Griezmann von Atlético Madrid zum FC Barcelona erhitzte im Sommer die Gemüter in Madrid. Die Katalanen zogen die Ausstiegsklausel genau dann, als diese von 200 Millionen auf 120 Millionen gefallen war. Einig war man sich mit dem Franzosen aber wohl schon im März. Entsprechende E-Mails belegen das. Atlético reichte daraufhin eine Klage ein.

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In erster Instanz kam Barça allerdings mit einem blauen Auge davon. Lediglich eine symbolische Strafe in Höhe von 300 Euro wurde verhängt. Die Colchoneros wollten in Berufung gehen. Wenige Wochen später flossen nun 15 Millionen Euro aus Barcelona nach Madrid. Für die Medien war schnell klar: Beide Klubs haben sich außergerichtlich geeinigt. Doch Atletí-Präsident Enrique Cerezo dementiert: „Das Geschäft mit Barcelona hat nichts mit dem Fall Griezmann zu tun. Dieses Thema wurde mit der lächerlichen Strafe von 300 Euro abgeschlossen.“

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Die Mär der Matching Rights

Angeblich sollen die 15 Millionen stattdessen für Matching Rights in fünf Fällen geflossen sein. Betroffen sind Saúl Ñíguez, José Giménez, der 18-jährige Sergio Camello sowie zwei weitere Atlético-Akteure. Durch das Matching Right wird Barça informiert, sollten bei Atlético Angebote für besagte Spieler reinflattern. Der amtierende Meister hätte dann die Möglichkeit, selbst eine Offerte in gleicher Höhe abzugeben und würde im Zweifel den Zuschlag für den Spieler bekommen.

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In Spanien reibt man sich angesichts dieser Vereinbarung aber durchaus die Augen. Denn Saúl beispielsweise hätten die Blaugrana 2016 für günstige 45 Millionen haben können, ein Jahr später für 85 Millionen. Beide Male lehnte Barcelona einen Kauf aber ab. Mittlerweile liegt die festgeschriebene Ablöse bei 150 Millionen, der Vertrag läuft bis 2026.

15 Millionen sind entsprechend sehr viel Geld für eine Handvoll Klauseln, die man womöglich niemals ziehen wird. Der Verdacht liegt nahe, dass die Zahlung also doch in erster Linie getätigt wurde, um den Fall Griezmann zu den Akten legen zu können. Und weil beide Seiten ihr Gesicht nicht verlieren wollen, wird öffentlich eine andere Version erzählt. Nachweisen kann diese Theorie aber natürlich niemand. Zumindest solange alle Beteiligten Stillschweigen bewahren.

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